„Soylent Green“…einige werden dabei an den gleichnamigen Film aus dem Jahr 1973 denken. Der Mantikore Verlag hat nun den Roman (wieder) übersetzt, der als Grundlage zu diesem Film diente, allerdings, wie so oft, doch deutliche Unterschiede aufweist. Im Original heißt der Roman übrigens „Make Room! Make Room!“ und ist aus dem Jahr 1966.
Bei dem Roman handelt es sich um 312seitiges Paperback mit recht großer Schriftgröße. Das Cover ist in meinen Augen sehr ansprechend; ein grüngehaltener „Skull & Bones“, wobei im Schädel die Initi-alen „SG“ eingestanzt sind. Ein wenig martialisch, aber definitiv ein Hingucker.
Sprachlich gefiel mir die Übersetzung sehr gut. Zugegeben, es war meine Strandliteratur im Urlaub, dementsprechend waren meine Ansprüche nicht sehr hoch. Trotzdem hat es mir gefallen, weil es flüs-sig zu lesen war und ich keine Übersetzungsklöpse bemerkt habe.
Inhalt(Vorsicht, kleinere Spoiler!!!)„Soylent Green“ ist eine Dystopie im Jahre 1999. Die Erde ist überbevölkert, die Ressourcen werden knapp. New York, Hauptort der Handlung, hat mittlerweile 35 Millionen Einwohner.
Die Geschichte entwickelt sich durch die verschiedenen Protagonisten, zwischen denen im Roman hin- und hergewechselt wird und die auf irgendeine Art und Weise miteinander verbunden ist. Hauptdarstel-ler ist sicherlich der Polizist Andy Rusch, der versucht, den Mörder eines Gangsters zu fassen und sich dabei in die ehemalige Geliebte des Gangsters verliebt. Aber auch Billy, der Mörder, der nichts anderes tut, als um sein Überleben zu kämpfen.
Zusammen mit den anderen Protagonisten entwickelt sich eine Geschichte, bei der man sehr schnell merkt: Hier ist kein Happy End vorgesehen! Es gibt keine Helden, manch ein Hauptdarsteller stirbt und die Geschichte gleitet Schritt für Schritt immer weiter Richtung Desaster.
In „Soylent Green“ werden, neben der Hauptthematik der Überbevölkerung, auch andere Probleme wie z. B. Rassismus, Prostitution, etc. angesprochen. Und es ist gerade die geistige Entwicklung der Charaktere, die fasziniert, auch wenn sie eben nicht gerade positiv ist.
Fazit:Ich mag es nicht, wenn ich Aussagen höre wie „Muss man gelesen haben!“. „Soylent Green“ muss man nicht gelesen haben, egal, ob es manch einer als Klassiker sieht. Kann man es lesen? Ja, sehr gut sogar. Und man sollte sich nicht abschrecken lassen, dass es 1999 noch nicht so weit gekommen ist, wie es Harry Harrison 1966 vermutet hat. Es sind durchaus Parallelen zur heutigen Zeit zu erkennen…
Der Preis ist vollkommen okay und es ist ein Buch für zwischendurch…aber nicht um gute Laune zu bekommen, sondern um ein wenig nachzudenken.
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