Inhalt:Als begnadeter Chirurg könnte Dr. Stephen Strange die Welt zu einem besseren Ort machen und vielen Menschen helfen. Doch er entscheidet sich für Geld, Ruhm und schöne Frauen. Eines Tages allerdings verändert ein Unfall das Leben des arroganten Schönheitschirurgen drastisch. Er hofft, in Tibet Hilfe und Heilung zu finden. Doch alles, was er bekommt, ist ein Blick auf die magischen und dämonischen Welten hinter der dünnen Wand unserer Realität. Stephen muss sich entscheiden welchen Weg er von nun an gehen will…
Meinung:Passend zum kurz bevorstehenden Release des (von mir langersehnten) Dr. Strange Kinofilms bringt auch Panini logischerweise den einen oder anderen Comic auf den Markt, der zur Thematik passt. Dabei stammt die vorliegende Origin-Story allerdings bereits aus dem Jahr 2004 und wurde von Starautor J. Michael Straczynski erdacht. Das mal nur so am Rande.
Irgendwie mochte ich Dr. Strange als Charakter des Marvel Universums schon immer, auch wenn ich mich nie wirklich intensiv mit ihm beschäftigt habe. Aber irgendwie passt das in meinen Augen zum Mysterium des Magiers, der Strange nun mal ist. Die Geschichte in diesem Comic erzählt von den Anfängen des Magiers Strange und beginnt lange bevor Dr. Strange überhaupt zum Magier wird und von dieser gesamten mystischen Welt erfährt. Das passt dann analog auch zum Kinofilm, der im Grunde auch die Origin-Geschichte von Dr. Strange erzählen wird. Inwiefern diese sich dann mit dem vorliegenden Comic deckt, bleibt aber abzuwarten, schließlich werden Origin-Stories gerne mal angepasst, verändert und modernisiert. Wahrscheinlich ist das auch beim vorliegenden Comic der Fall, allerdings kann ich das nicht so genau beurteilen, denn wie erwähnt, stecke ich noch tief in der Materie Dr. Strange.
Wie auch immer, die Geschichte, die man hier vorgesetzt bekommt, funktioniert sehr gut und ist unglaublich spannend, kann von der ersten Seite an fesseln und lässt den Leser bis zum letzten Panel dann auch nicht mehr los. Dabei denkt man als Leser gerne mal zu wissen, was als nächstes passiert, nur um dann überrascht festzustellen, dass sich der Autor doch was anderes, nicht ganz so offensichtliches ausgedacht hat. Dadurch wirkt die gesamte Story frisch und dynamisch und kann eben immer wieder mit tollen Wendungen und Überraschungen glänzen. Auch die Dialoge wirken ausgefeilt und sind oftmals – für einen Comic – recht ausschweifend, was aber keineswegs negativ zu sehen ist. Im Gegenteil gibt es damit viel „Fluff“ und die Story wird adäquat mit Inhalt gefüllt, gewinnt dadurch sehr an Komplexität und Tiefgang. Dabei hat die Geschichte generell einen eher düsteren und ernsten Ton, was sehr gut zur Thematik passt. Lockere Sprüche wie bei Spider-Man findet man hier so gut wie gar nicht und diese würden auch nicht wirklich passen. Schön das darauf verzichtet wurde.
Und auch die Artworks wissen zu gefallen, sehen super aus und glänzen mit detaillierten Illustrationen aus der Hand von Brandon Peterson (Avengers: Age of Ultron). Ich mag ja diesen modernen, etwas aufgedonnerten Superhelden-Look bei den Artworks sehr und Peterson ist einer der richtig guten Zeichner in diesem Segment. SO bekommt man als Leser nicht nur tolle Artworks, sondern auch die passenden Panels dazu, die oft einfach atemberaubend schick sind.
Fazit:Zwar stammt diese Neuinterpretation der Dr. Strange-Origin-Story bereits aus dem Jahr 2004, aber sie wirkt immer noch zeitgemäß und liefert eine komplexe und unglaublich spannende Geschichte, wie Dr. Strange zum Magier wird. „Hochmut kommt vor dem Fall“ ist hier quasi Programm und Michael Straczynski transportiert passend, wie tief Dr. Strange als Arzt und Mensch fallen muss, bevor er zu dem berühmten Magier des Marvel Universums werden kann. Die atemberaubend schönen Artworks runden die Sache perfekt ab und so bekommt man hier eine tolle Origin-Story zu Dr. Strange, die man gerne als Vorgeschmack zum kommenden Kinofilm genießen darf und auch sollte. Klasse!
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