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Viking – Das lange, kalte Feuer
Bewertung:
(2.9)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 03.10.2016
Autor:Ivan Brandon, Nic Klein
Typ:Comic
Setting:Wikinger
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-86425-046-0
Inhalt:144 Seiten, gebunden
Preis:28,00 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt

(evtl. Vorsicht Spoiler!!!)

Herrje, wenn man sich im Internet so umschaut, sind die Rezis ja allesamt richtig enthusiastisch. Okay, da können die Macher sicher mit einer etwas weniger begeisterten gut leben…

Mich macht das nämlich ganz ehrlich nicht so richtig an.Starke Bilder, die das harte Leben der Wikinger ausgezeichnet wiedergeben? Nä, das ist einfach nur strichelig und schludrig und trifft nicht meinen Geschmack! Tolle, klare und knallharte Dialoge, die das harte Leben der Wikinger ausgezeichnet wiedergeben? Pah! Primitive und schlecht durchdachte Gespräche, die mich voll aus der Welt raushauen! Beeindruckende Kampfszenen mit viel Blut und abgetrennten Gliedmaßen, die das harte Leben der Wikinger ausgezeichnet wiedergeben? Nä, das braucht nun wirklich keiner, dass pro Seite einmal einer einen Speer oder ein Schwert in den Kopf gerammt bekommt. Kluge straighte Erzählung mit cleveren Rückblenden, die das harte Leben der Wikinger… ach, ihr wisst schon. Kokolores! Die Handlung ist echt ziemlich tumb und stellenweise in ihrer Einfachheit kaum zu verstehen.

 

Im Zentrum der Handlung stehen die beiden Brüder Finn und Egil, die eine Art „Wir-gegen-die-Welt“-Nummer durchziehen und allem und jedem misstrauen – genau so lange bis sie es zerstört oder ihn umgebracht haben. Wir erfahren ein wenig zur Vergangenheit, die die beiden zu den knallharten Persönlichkeiten gemacht hat, die sie nun sind und in der Gegenwart geht es vor allem darum, dass eine Gruppe Rebellen den König attackiert und unsere beiden Helden in den Wirren irgendwie in den „Besitz“ der Prinzessin gelangen, die sich als sehr patent erweist und sich nicht nur ihrer Haut erwehren kann, sondern dem schwer verletzten Finn auch noch mit ihrer Heilkunst das Leben rettet. Da dieser der etwas weniger Durchgeknallte der Brüder ist, funkt es irgendwie und Band 1 der Reihe endet genau an dem Punkt, als die Prinzessin zu ihrem Vater zurückkehrt und alles andere komplett in der Schwebe ist…

 

Abgesehen von dem Zeichenstil, auf den ich persönlich nicht so stehe, sieht der Band wie gewohnt ausgezeichnet aus. Die Druckqualität ist super, das gesamte Layout passt perfekt und wie bei Cross Cult üblich gibt es als Rauswerfer noch ein paar Schmankerl, in diesem Fall sind das 5 ganzseitige alternative Cover und 5 ebenso große Charakterzeichnungen. Wirklich edel.

 

 

Fazit:

Ihr habt es vielleicht am Rande bemerkt – meine Begeisterung hält sich, anders als bei unzähligen CC-Comics zuvor, ein wenig in Grenzen. Ich kann die begeisterten Besprechungen andernorts gut verstehen, denn die Erzählung weist eine deutlich spürbare Kraft auf, aber mich haben Illustration, Dialoge und Story einfach nicht „abgeholt“, wie wir Pädagogen sagen.

Das Teil ist sein Geld sicher wert und wenn ihr auf knallharte (historische) Action steht, werdet ihr mit Finn und Egil sicher viel Spaß haben.

Ich werde mir auf jeden Fall den zweiten Teil ansehen und versuchen, herauszufinden, ob das reine Gewohnheitssache ist oder ob die Vikings einfach eine andere Zielgruppe haben als mich.