Inhalt:Die Lulus sind eine Gruppe von vier Waisenkindern, deren Name von ihren Vornamen stammt. Denn alle ihre Vornamen beginnen mit „Lu“. Lucien, Lucas, Luigi und Ludwig sind nicht anders als andere Kinder in ihrem Alter, nur leben sie leider im Jahre 1914 und Deutschland ist gerade in Frankreich einmarschiert. Die Verantwortlichen des Waisenhauses sind allerdings der Meinung, dass Frankreich die Deutschen schnell besiegen wird und der Krieg bald wieder vorbei ist. Also erzählen sie den Kindern erst einmal nichts über die Existenz des Krieges. Es geht auch alles gut, bis die Deutschen plötzlich direkt vor der Tür stehen und das Haus evakuiert werden muss. Die Lulus sind zu diesem Zeitpunkt leider gerade im Wald spielen und verpassen die ganze Aufregung. Als sie später zurückkehren sind sie sehr verwundert über das leere Dorf, machen jedoch das beste daraus. Doch der Einmarsch der Deutschen schreckt sie auf und sie fliehen in den nahegelegenen Wald, allerdings nicht bevor sie noch ein Mädchen und ihre Katze aufgesammelt haben und sie bei sich aufnehmen. Anfangs leben sie recht gut im Wald, aber der Winter kommt bald und fordert seinen Tribut: Das Mädchen erkrankt und verzweifelt machen sich die Lulus auf die Suche nach Hilfe.
Meinung:Der Krieg der Knirpse zeigt die Perspektive von Kindern im ersten Weltkrieg (auch wenn der Rückentext behauptet, es wäre der Zweite. Geschichte war wohl nicht so die Stärke der zuständigen Person). Régis Hautière entwirft hier ein Szenario, in dem fünf Kinder auf sich allein gestellt versuchen, mit der Situation des ersten Weltkrieges klarzukommen, dabei wenden sie ihre eigene kindliche Logik an und zeigen erstaunlich viel Überlebensinstinkt. Dadurch wird die Geschichte nicht langweilig und man hat sie gelesen, bevor man sich versieht. Der Zeichner und die Kolorierer arbeiten mit wenigen Linien, die fast vollständig Begrenzungslinien sind. Die Farben sind trotz des Szenarios angenehm abwechslungsreich und nicht nur in dunkel gehalten. Das gibt dem ganzen Band noch eine weitere kurzweilige Note und hilft, den Lesefluss zu halten.
Fazit:Der Krieg der Knirpse zeigt den ersten Weltkrieg mal zur Abwechslung nicht aus Sicht von Soldaten, sondern aus der von Kindern. Das ergibt eine angenehme, neue Perspektive und macht Spaß zu lesen. Außerdem ist es ganz schön, endlich mal wieder einen Comicband in der Hand zu halten, der nicht nur aus dunklen Panels besteht, wie so viele heutzutage. Wer kein Problem mit Kindern in der Hauptrolle hat und außerdem gerne mal einen Kriegscomic aus einer anderen Perspektive lesen würde, kann hier ohne Probleme zugreifen.
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