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Lone Wolf 2100
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 28.01.2017
Autor:Mike Kennedy, Francisco Ruiz Velasco
Typ:Comic
Setting:Endzeit / Sci-Fi
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-95981-035-7
Inhalt:300 Seiten, Hardcover, US-Format, limitiert
Preis:39,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

In einer düsteren Zukunft trägt die junge Daisy Ogami den Schlüssel zur Rettung der Welt in sich … oder vielleicht auch zur endgültigen Vernichtung.

 

Daisys einziger Beschützer ist Itto, ihr androidischer Bodyguard, der fälschlicherweise des Mordes an ihrem Vater beschuldigt wird. Doch Itto kennt keine Grenzen, wenn es darum geht, seinen Schützling vor machthungrigen Menschen zu beschützen und Vergeltung zu verüben.

 

Meinung:

Lone Wolf 2100 ist ein fettes dystopisches Werk, das eine ziemlich düstere Zukunft porträtiert, bei der die Menschheit einmal mehr am Rande des Exitus steht. Dabei basiert diese Neu-Interpretation auf einem wohl bekannten Manga-Werk, welches ich allerdings nicht kenne, da ich kein großer Fan von Mangas bin - nein eigentlich mag ich diese Dinger so gar nicht.

Die Story beginnt gleich ziemlich rasant und es gibt schon auf den ersten Seiten deftige Action und auch ausreichend Gewalt, so dass man als Leser direkt eine Richtung erahnen kann, in die diese Sache geht. Aber brachiale Action ist nun auch kein Aha-Kriterium für einen guten Comic, denn das kann eigentlich jeder. Schönerweise ist aber auch die Story ziemlich gut gelungen, weil sehr komplex und facettenreich. Im Grunde genommen ist LW2100 eine Hetzjagd auf einen Androiden und ein kleines Mädchen, das der selbige zu beschützen versucht. Doch dahinter steckt sehr viel mehr, wie man im weiteren Verlauf des Comics immer mehr herausfindet, denn das Mädchen trägt einen ganz speziellen Virus in sich, der die Menschheit entweder retten oder auslöschen kann - je nachdem wer es in die Finger bekommt. Die böse Seite - in Form eines Konzerns - scheut natürlich keine Kosten und Mühen die beiden Flüchtlinge zur Strecke zu bringen, doch LoneWolf ist zäh, sehr viel zäher als die meisten anderen Syntheten, was aber auch einen Grund hat, der sich im Laufe der Story herauskristallisiert.

 

Das Ganze ist unglaublich spannend angelegt und fesselt quasi von der ersten Seite an und wird zu keiner Zeit auch nur ansatzweise langweilig. Immer wieder glänzt der Autor mit plötzlichen und harschen Wendungen und Überraschungen, die die durchdachte Story zu einem sehr kurzweiligen Ding machen. Dabei wird eine dystopische Welt gezeichnet, die auf der einen Seite hochtechnologiesiert ist, auf der anderen Seite aber auch dem Abgrund nahe ist, denn viele Menschen leben in Armut und Unterdrückung. Offenbar gibt es verschiedene Ursachen dafür, die hier und da angedeutet werden.

 

Auch optisch sieht Lone Wolf ziemlich gut aus, die Artworks bestechen durch saubere und detaillierte Zeichnungen und einer grundlegend düsteren Stimmung. Das passt enorm gut zur Endzeit-Welt.

 

Fazit:

Lone Wolf 2100 ist ein sehr gelungener dystopischer Comic, der mit einer hohen Komplexität und einer tollen Charakterzeichnug glänzen kann, darüber hinaus aber auch rasant und actionreich daherkommt. Diese Mischung macht Lone Wolf zu einem äußerst kurzweiligen Comic, der trotz seiner Dicke durchweg auf einem hohen Spannungsbogen bleibt. Da auch die Artworks richtig schick sind und ein enorm gutes Storytelling geboten wird, kann man diesen Comic nur als rundum gelungen bezeichnen. jeder der Endzeit-Sci-Fi-Stories und Dystopien mag, sollte hier zugreifen. Toll!