Savage BestiarySword & Sorcery Studios haben mit ihrem Scarred Lands Setting einen der großen Hits im D20 Pantheon gelandet und mittlerweile existieren mehr als zwei Dutzend Bücher zu dieser Dark Fantasy Welt. Natürlich kommt so eine Welt nicht ohne ihre Monster und Kreaturen aus. Mit dem Savage Bestiary präsentiert S&S nunmehr den dritten Monsterband zu den Scarred Lands, der aber für sich nicht allein die Zugehörigkeit zum Setting beansprucht. Die integrierten Kreaturen sind durchaus auch in jedem anderen Setting einsetzbar.
Erster Eindruck: Das düstere Hardcover wird von einem leichten Leoparden-Look geziert, das den Untertitel des Buches widerspiegelt. Im Inneren befindet sich rein Layouttechnisch nichts Neues. Das Buch ist im typischen Scarred Lands Design gehalten. Das ist aber auch gut so, denn so fühlt sich der Scarred Lands Fan direkt heimisch. Die Illustrationen sind, wie so oft bei S&S Produkten, durchwachsen, das heißt sie präsentieren sich in verschiedenen Qualitäten. Dennoch muss hier gesagt werden, dass die Güte der Bilder generell in diesem Buch besser ist. Wirklich schlechte Zeichnungen gibt es nicht, sie reichen alle von Gut bis hervorragend. Das Buch macht auf jeden fall einen guten Eindruck. Wie fast immer bei D20 Produkten ist es aber schade, dass der Inhalt nur in schwarz-weiß präsentiert wird.
Inhalt: Als Entschädigung dafür, wird aber viel Inhalt geboten. Auf guten 220 Seiten, werden über 150 neue Monster und Kreaturen geboten. Außerdem ein paar so genannte Types und abschließend noch einige Monster-Templates. Nach der Einleitung beginnt das Buch mit den erwähnten Types. Hier werden in halbseitigen Abhandlungen zusammengefasste Beschreibungen zu bestimmten Kreaturentypen (Angels, Daemons, Demons, Devils usw.) präsentiert. Der Aufbau ist aus Gründen der Übersichtlichkeit global gehalten. Begonnen wird mit einer generellen Beschreibung des Typus gefolgt vom Kampfverhalten und den spezifischen Rassenmerkmalen (Traits). Dabei wird auch Bezug auf die Scarred Lands genommen. Als nächstes kommen die eigentlichen Monster, die logischerweise den Großteil des Buches (ca. 190 Seiten) ausmachen. Geboten wird hier eigentlich alles. Angefangen bei einer Handvoll eher einfachen Tieren und Insekten, die aber alle dennoch einige Besonderheiten aufweisen, bis hin zu extrem mächtigen und somit auch äußerst gefährlichen Dämonen, bietet das Savage Bestiary eine große Auswahl für den Spielleiter. Dabei sind die meisten Kreaturen sicherlich keine alltäglichen 08/15 Monster, sondern bieten oftmals Material für extravagante und besondere Begegnungen. Zu den am Anfang erwähnten neuen Archetypen gibt es dann auch zahlreiche Untervarianten. Das bedeutet das es (ähnlich wie bei den offiziellen Tanar’ri oder Baatezu) verschiedene Engel (Angels), Dämonen (Demons), Teufel (Devils) und so weiter gibt. Auch hier gilt, dass es sowohl leichtere, wie auch wirklich schwere Begegnungen gibt. Weiterhin gibt es 13 neue Golemarten, sowie 9 Schwarm-Varianten, die es in sich haben. Aber auch viele „unique“ Kreaturen haben ihren Weg in dieses Buch gefunden, von denen sehr viele überzeugen können. Zum Beispiel ist der „Asuran Lockwatcher“ ein sehr interessanter Wächter für wichtige Türschlösser, denn dieses winzige, spinnenartige Konstrukt ist mit einem speziellen Gift ausgerüstet, das es in Diebe und Einbrecher injiziert, damit diese lebend gefangen werden können. Aber auch das extreme Gegenteil – der Sun Fiend – hat es in sich und ist mindestens ebenso interessant. Das humanoide Riesenmonster liebt die heißen Regionen von Termana und ist dabei äußerst territorial. Ein sicherlich bemerkenswerter Gegner. Dies sind nur zwei Beispiele, denn fast alle präsentierten Kreaturen, sind für sich bemerkenswert. Präsentiert werden die Monster im üblichen D20 Format. Neben den generellen, als Liste aufgeführten, Attributen und Fähigkeiten, gibt es eine kurze aber präzise Beschreibung der Kreatur, der ein stilvoller Einführungstext vorangeht. Danach folgt das Kampfverhalten inklusive der speziellen Fähigkeiten. Abgeschlossen wird das Buch mit neun Kreaturen-Templates, die auf verschiedenste Basiswesen angewendet werden können. Einige davon sind wirklich interessant, allen voran die „Soulless“. Diese armen Seelen waren einst Paladininnen im Dienste der „Sisters of the Sun“, die im Kampf gegen den Ghoul King gefallen sind und von dessen bösen Mächten wiedererweckt wurden. Sicherlich ist der Bezug, wie im gerade genannten Beispiel, zu den Scarred Lands in diesem Buch allgegenwärtig, was aber nachvollziehbar ist, denn Sword&Sorcerys Steckenpferd ist nun mal dieses Setting. Dennoch kann man jedes Monster ohne große Probleme auch in jedem anderen Setting benutzen. Das Savage Bestiary funktioniert nach den aktuellen Regeln der D20 Edition 3.5.
Fazit: Die Creature Collection III ist wieder einmal ein hervorragendes Buch aus dem Hause S&S. Die Monster und Kreaturen die feilgeboten werden, bieten eine weit gefächerte Auswahl, denn es gibt sowohl leichte als auch extrem schwere Begegnungen. Aber auch die Variation innerhalb des Buches ist hervorragend und neben den zahlreichen Varianten bestimmter Rassen (Angels, Devils etc) werden auch einzelne Kreaturen präsentiert, die fast alle interessante Besonderheiten haben. Zusätzlich zu den über 150 neuen Kreaturen, gibt es noch eine Handvoll Templates, die mir zum Großteil ebenso gut gefallen haben. Die Qualität des Buches ist sehr gut, auch wenn einige Illustrationen besser sein könnten. Zwar sind die Monster fast alle auf die Scarred Lands ausgerichtet, dennoch können sie auch ohne weitere Probleme in jedem anderen Setting benutzt werden. Und so ist das Buch sicherlich für jeden ambitionierten Spielleiter interessant.
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