Post von Roland
Der folgende Brief ging uns als Reaktion auf unseren Artikel „Wahl der Klingenprinzessin“ in der Rubrik „Kultur“ vom 28. Eyre 999 ein. . – [Anm.v. Talamar ir’Gate, Herausgeber]
Hallo Sharn,
mein Name ist Roland d’Orien. Ihr kennt mich vielleicht von der Wahl der Klingenprinzessin vor einer Woche, wo ich meinen siebzehnten Geburtstag feierte. Dazu möchte ich anmerken, dass alle Gerüchte über das wahre Geschlecht meiner Begleitung unwahr oder zumindest stark übertrieben waren. Jedenfalls erfuhr ich von Maja Rosette, dass sich Geschichten über den Adel höchster Beliebtheit erfreuen.
Wie es Olladra so will, ist mir ein junger Mann bekannt, der gutaussehend ist, noch zu haben und ein Sohn des glorreichsten der gemarkten Häuser. Dieser beneidenswerte Jüngling nun ist aufgerufen, sich der Welt zu stellen und sich einen Namen zu machen sowie die Ehre seines Hauses zu vergrößern. Welch besseres Thema könnte es also für eine Kolumne geben als die Taten und Erlebnisse dieses Recken?
In regelmäßigen Abständen werde ich also kurze Berichte an den Kobold schicken, auf dass ganz Sharn, ja ganz Khorvaire von diesen Taten lese, und ich bin zuversichtlich, dass die Dienste des Hauses Orien dafür sorgen werden, dass meine Berichte pünktlich in Druck gehen können.
Darum hier also nun der Aufruf dieses unscheinbaren Schreibers an die Leserschaft: Bereitet euch darauf vor, die ganze Wahrheit über den glorreichen Beruf des Abenteurers zu erfahren. In den weiteren Berichten werde ich weder vor Geheimnissen, noch vor dem Schmutz des Alltäglichen zurückschrecken. Hier gibt es nur die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit, soweit es mir möglich ist, diese zu zeigen.
Bevor es allerdings etwas zu berichten gibt, sollt ihr noch etwas über den Verfasser dieser Briefe erfahren. Roland d’Orien ist eine imposante Erscheinung. Stets gepflegt und wohlerzogen ist dennoch sein vorstechendstes Merkmal nicht das blitzende Lächeln, das schon Dutzende Frauen dahinschmelzen ließ, sondern das beginnende Drachenmal auf seiner Wange. Roland ist ehrlich, lustig und charmant. Durch eine ganz und gar unverständliche Anwandlung seines Vaters muss er jedoch mit einer begrenzten Kasse auskommen, weshalb er längst nicht so großzügig sein kann, wie er es gerne wollte, und in der Tat sich bisweilen auf die Güte von Fremden verlassen musste. Also, Gastwirte und -wirtinnen, seid nicht zu streng zu ihm, sondern erlasst ihm lieber den ein oder anderen Wein. Der Autor dieser Zeilen wäre euch dafür zu Dank verpflichtet. Wenn ihr ihn an einem guten Tag erwischt, wird euch Roland vielleicht im Gegenzug eine Geschichte erzählen, die Kinder mit Kunststücken unterhalten oder ein geliebtes Erbstück daraufhin untersuchen, ob es magisch ist. Mit anderen Worten glaubt ihm, hört auf ihn, und lasst bisweilen fünf gerade sein. Er ist noch jung. Wie oben bereits erwähnt ist Roland noch zu haben, sein Herz gehört bislang nur Zephyrus, seinem treuen Reittier. Jedoch ein Wort der Warnung, junge Damen: Roland ist niemand, der seine Liebe leichtfertig verschenkt.
Das soll es nun aber gewesen sein, die notwendige Länge hat mein erster Brief erreicht. Hoffentlich erreicht er euch, liebe Leser, auch noch in guter Stimmung. Beim nächsten Mal dann berichte ich von den Taten des jungen Recken, der auszieht, um Khorvaire zu einem besseren Ort zu machen, und dabei sicher viele bemerkenswerte Leute kennenlernt. Bis dahin,
Euer Roland!
P.S.: Der Recke bin ich