Beste Wurst des Brelandes gekürt
Der zweijährliche kulinarische Kongress der „Ritter von der Wurst“ und die Vergabe des „Wurstordens zu Breland“ fand auch dieses Jahr wieder in Sharn, unserer prächtigen Heimat statt. Durch die zentrale Lage, das angenehme Klima, die gut ausgebauten Straßen und den geschäftigen Hafen, war Sharn natürlich prädestiniert für den Kongress.
Die Richter setzten sich – wie üblich – aus einem Rat von sieben Rittern der Wurst zusammen, allesamt erfahrene und bekannte Meister ihrer Zunft. Den Vorsitz führte Herzog Botellus ir’Fastidium, selbst mehrfacher Preisträger des „Wurstordens zu Breland“.
Auch die Teilnehmerriege konnte sich sehen lassen. So nahmen Fleischer aus dem fernen Karrnath mit ihren Knochendärmen ebenso am Kongress teil, wie halborkische Schlachter aus Darguun, die „Rohwurst mit geheimer Zutat“ vorstellten.
Im Mittelpunkt des Kongresses und den anschließenden Wettbewerbs stand jedoch der zwergische Hundewurstverkäufer Dengin DeVrock. Es handelt sich dabei um einen Einheimischen aus der Maschinerie, der mit seiner salamiartigen Hundewurst für Aufsehen sorgte. Allerdings trug er abgenutzte Kleidung und sein Bart war nur grob gekämmt. Ein günstiger Wind erlaubte mir einen Blick unter seinen Kilt und auch dort erblickte ich nichts, was der Rede wert ist.
Herr DeVrock fühlte sich jedenfalls durch die stetig wachsende Zahl an Stammkunden bestätigt, seine Hundewurst der breiten Öffentlichkeit vorzustellen und um die Aufnahme in die Bruderschaft der Ritter von der Wurst zu bitten. Bei allen Vorbehalten meinerseits und der werten Ritterschaft, so ist die Wurst des Herrn DeVrock tatsächlich eine unbeschreibliche Gaumenfreude – vor allem in hauchdünne Scheiben geschnitten und auf Kaviar serviert.
Allerdings lehnte Herzog Botellus ir’Fastidium eine Aufnahme in die Ritterschaft ab, nachdem bekannt wurde, dass die Hundewurst keineswegs aus Hund besteht, nein, nicht einmal Fleisch als Zutat beinhaltet.
Dies musste Dengin DeVrock der Ritterschaft offen legen. Das genaue Rezept ist natürlich geheim, doch wie mir ein prächtig bestückter und gut aussehender Ritter der Wurst in der Nacht zuflüsterte, scheint Herr DeVrock eine besondere Pilzart an den Sharner Klippenhund zu verfüttern. Der Klippenhund kann diese Pilze kaum verdauen und scheidet sie nach kurzer Zeit wieder aus. Dabei wird die Struktur und Konsistenz des Pilzes leicht verändert, so dass Dengin DeVrock mittels einer nur ihm bekannten Verfahrensweise die Masse zur Hundewurst verarbeiten kann. Wie eklig!
Den Orden erhielt übrigens Gräfin Scortillum ir’Fastidium für ihre Bratsülze.
Maja Rosette, Gesellschafterin und Expertin für den Adel