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Zauberkompendium
Bewertung:
(0.0)
Von: Mario Schmiedel
Alias: Quel'Thalas de Navale
Am: 04.02.2007
Autor:Matthew Sernett, Jeff Grubb, Mike McArtor
Übersetzer: Daniel Schumacher
Typ:Ergänzungsband
System:D&D 3.5
Setting:generisch
VerlagFeder und Schwert
ISBN/ASIN:10: 3937255931
13: 978-3937255934
Inhalt:285 Seiten, Hardcover
Sprache:Deutsch

Da ich die englische Ausgabe des Zauberkompendiums (im Nachfolgenden nur ZK genannt) vor fast einem Jahr für das Gate rezensiert hatte, habe ich mich dazu berufen gefühlt, auch die deutsche Ausgabe unter die Lupe zu nehmen.

 

Inhaltlich gehe ich nicht auf das Buch ein, da der Inhalt weitestgehend gleich ist und in der Rezension zur englischen Ausgabe beschrieben ist siehe Link in der Informations-Box). Ich versuche auf Abweichungen zur Originalausgabe, auf Änderungen durch Feder & Schwert sowie auf Sprache und Übersetzung einzugehen.

Aus diesem Grunde werde ich das Buch auch nicht erneut bewerten; mein damaliges Fazit jedoch etwas abändern, da mittlerweile neun Monate vergangen sind und ich den Nutzen des Buchs nun Anhand von Erfahrungen am Spieltisch anders beurteilen kann. Ich werde dennoch am Schluss eine subjektive Punktzahl vergeben, welche die Arbeit von Feder & Schwert an diesem Buch beurteilt.

 

Art, Aussehen und Material

Das Buch ist, wie das englische Gegenstück, ein schmuckes Hardcoverbuch. Im Gegensatz zum PSI-Handbuch besitzt es wieder ein Glanzcover und ist nur – kaum auffallend - einige Millimeter in der Höhe kleiner als ein englisches D&D-Buch. Besonders Letzteres ist zu begrüßen, da so ein einheitliches Bild im Regal gewahrt bleibt – bei Erwerb englischer und deutscher Produkte – da das erwähnte PSI-Handbuch sowie die Erstausgabe des Spielleiter-Handbuchs von der Größe her wirken, als würden sie nicht dazugehören.

Leider besitzt das ZK wie schon die anderen deutschen D&D-Bücher einen nicht so stabilen Pappumschlag sowie dünnere Seiten, die bei der Produktion verwendet wurden. Dies ist keine objektive Wertung zur Qualität, da ich nicht aus der Papierbranche komme und es deshalb nicht einschätzen kann – vielmehr ist es ein subjektives Empfinden, dass die verwendeten Materialien der deutschen Ausgabe(n) eine preiswertere Beschaffenheit besitzen. Dennoch muss man sich vor Augen halten, dass dies immer noch ein Buch ist und nicht als Sportgerät benutzt werden soll. Ich für meinen Teil würde dennoch ein paar Euro für anderes Material gerne investieren, da ein Rollenspiel-Buch nicht nur einen Nutz- sondern auch einen Sammlerwert besitzt, und es möglichst lange erhalten bleiben soll.

 

Umfang und Layout

Die deutsche Ausgabe besitzt 285 Seiten, die wie üblich durchgängig farbig sind. Die englische Ausgabe besitzt allerdings ebenfalls 285 Seiten, doch wie kann das sein. Dies hat zwei einfache Gründe:

 

Zum einen haben Feder & Schwert einige Kleinigkeiten aus dem englischen Buch weggelassen. Das Buch bezieht sich im Vorwort auf Klassen aus Büchern, die es im Deutschen nicht gibt und wohl auch nie geben wird. Dies sind jedoch nur einige kleine Passagen, die den Inhalt des Buchs in keiner Weise schmälern oder gar verschlechtern oder den Spielern etwas vorenthalten. Auch wurden im ersten Kapitel - in dem die umbenannten Zauber stehen (siehe Rezension zur englischen Ausgabe) - einige Umbenennungserklärungen weggelassen, da es die Zauber nicht im Deutschen gibt und diese daher auch nicht umbenannt werden mussten. Auch fehlt auf der letzten Seite des Buches die Auflistung der Quellen, die für das Buch verwandt wurden; ebenfalls aus dem Grund, dass dort etliche Bücher, aber auch englischsprachige Internetartikel sowie Beiträge aus dem Dragon Magazine, aufgelistet wurden, welche die Käufer der deutschen Ausgabe nicht kennen und auch nicht interessieren dürften; zumal es auch zu Verwirrung führen könnte. Es muss jedoch an dieser Stelle dringend betont werden, dass KEIN Zauber der Originalausgabe den deutschen Käufern vorenthalten wurde, alles ist vorhanden! Nur Quellenangaben sowie Umbenennungserklärungen zu nicht im Deutschen existierenden Zaubern wurden weggelassen. Als kleine Wiedergutmachung jedoch wurden in der deutschen Ausgabe direkt unter die Zauber Quellenangaben zu den – falls in Deutsch vorhandenen – Büchern gesetzt, aus denen die aufgelisteten Zauber ursprünglich stammen. Erfreulich ist, dass die Idee dazu aus dem DnD-Gate stammt und an Daniel Schumacher, den Übersetzer des Buches herangetragen wurde. Dieser hat dann bei Feder & Schwert angefragt und sich die Mühe gemacht, alle Zauber nachzuschlagen.

 

Ich persönlich hätte mich zwar über Quellenangaben bei allen Zaubern sowie ein Eingehen auf alle Klassen im Vorwort gefreut, doch ich habe Verständnis dafür, dass ich als Käufer englischer sowie deutscher D&D-Produkte nicht zur primären Zielgruppe gehöre und kann somit die Entscheidung von Seiten des Verlages nachvollziehen.

 

Der zweite Grund ist der, dass Wizards of the Coast „magische“ Seitenangaben für ihre Produkte besitzen, die fix sind und eingehalten werden (müssen). Aus diesem Grund gehen sie mit den Schriftgrößen, Absätzen, Bildgrößen etc. auch planmäßig so um und verändern sie nach Belieben. Feder & Schwert sind jedoch ihrer Linie treu geblieben und haben die bisher immer verwendeten Größen der Schrift und der Bilder sowie die gewohnte Layoutumsetzung auch in dieser übersetzten Ausgabe beibehalten.

 

Sprache, Übersetzung und Errata

An dieser Stelle sind mir keine Mankos aufgefallen, das ganze Buch liest sich sehr flüssig und einheitlich. Die Übersetzung ist bei den Neuerungen ebenfalls sehr gut gelungen. Ich habe mir sporadisch aus jedem Grad Zauber angeschaut und die Bezeichnungen mit den Originalnamen verglichen. Auch hier wurde wieder von Feder & Schwert bzw. Daniel Schumacher sehr gute Arbeit geleistet. An dieser Stelle möchte ich noch einmal die mühselige Arbeit, die sich Daniel mit dem Heraussuchen der Quellen machte, sowie das dafür Einsetzen von Feder & Schwert bei WotC für die Aufnahme in die deutsche Ausgabe hervorheben. Errata lagen dem Verlag keine vor, da es diese (noch) nicht gibt, dennoch wurden, wie üblich, gefundene Fehler beseitigt.

 

Fazit

Meine damalige Bewertung des Buches schloss ich mit 3,8 Punkten ab. Doch nachdem ich den Nutzen im Spiel nun ausgiebig testen konnte, würde ich dem Buch eine Benotung geben, die bei etwa 4,1 liegt; da einige von mir angeprangerte Mankos im Spiel nicht so sehr ins Gewicht fielen bzw. nicht störten. Dennoch möchte ich die gemachten kritischen Anmerkungen meiner damaligen Rezension des Spell Compendiums nicht außer Acht lassen, und beschränke mich bei dieser Rezension daher NUR auf die Arbeit von Feder & Schwert. Aus diesem Grund wird die Punktzahl oben auch Null betragen. Den verantwortlichen Köpfen, die hinter der deutschen Ausgabe standen, kann man jedoch eine sehr gute Arbeit bescheinigen, die eine satte Punktzahl verdient hat (4.9 Punkte).

Unbeachtet lasse ich an dieser Stelle das subjektive Empfinden über die preiswerteren genutzten Materialien sowie das Fehlen einiger inhaltlicher Kleinigkeiten, da ich beides nicht fachgerecht bewerten kann, es meines Erachtens nach jedoch erwähnt werden sollte.