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Three Dragon Ante: Emperor's Gambit
Bewertung:
(4.2)
Von: Moritz Mehlem
Alias: Glgnfz
Am: 05.06.2010
Autor:Rob Heinsoo
Typ:Kartenspiel (D&D)
System:(D&D (4e))
VerlagWizards of the Coast
ISBN/ASIN:978-0-7869-5478-0
Inhalt:72 Karten + Regelheft
Sprache:Englisch

Inhalt

Bei Three-Dragon Ante – entschuldigt bitte, wenn ich es in der Folge mit 3DA abkürzen möchte - handelt es sich um ein Kartenspiel, das im Rahmen von D&D-Kampagnen gespielt werden kann, aber auch völlig losgelöst vom Rollenspielhintergrund uneingeschränkt spielbar ist.

Spielziel ist es, das meiste Gold zu besitzen – klar, absolut drachentypisch!

 

Ich tue es ja nur sehr ungern, aber die Spielvorbereitungen und den Spielablauf kann ich einfach nicht genauer schildern (und es hat sich auch nichts Grundlegendes geändert), als es Heretic in der Rezension der Vorgängerversion tat, daher verweise ich peinlich berührt auf seine Rezension: Three Dragon Ante

 

Es gibt natürlich einige Unterschiede, die das Spiel nun deutlich ausgewogener und spielbarer machen:

- Man besitzt zu Beginn des Spiels nicht automatisch 50 Goldstücke, sondern so viele, wie es beteiligte Spieler gibt, multipliziert mit 10. Rechenbeispiel: 3 Spieler = Jeder startet mit 30 Goldstücken.

- Die so genannten „Strength Flights“ (Mein Gott, bin ich froh, dass ich das Produkt nicht übersetzen muss!) können nicht mehr nur Drachen enthalten, sondern auch Sterbliche.

- Nach Beenden eines „Strength Flights“ nimmt man sich drei Ante-Karten, nicht mehr alle.

- Die Schulden werden am Ende des „Gambit“ beglichen, nicht mehr währenddessen.

- Es gibt neue Ante-Effekte.

 

Es gibt noch zwei Rezensionspunkte, die ich noch etwas vertiefen kann: der Kartensatz und das Handbuch.

Dem Spiel liegen 72 Karten bei, wovon 70 Spielkarten sind. Die beiden anderen Karten sind Kurzzusammenfassungen der Spielsequenzen und diese sind – gerade zu Beginn – auch dringend notwendig, denn man wird öfter einen Blick darauf riskieren müssen.

Die Basisfarbe der Karten ist eine helle Marmorierung und jeweils die obere linke und die untere rechte Ecke sind in einer zum dargestellten Wesen passenden Farbe eingefärbt. Der „Brown Dragon“ hat ein erdiges Braun, der „Shadowdragon“ ein schraffiertes Grau und so weiter.

Die Illustrationen selber sind nicht aufwändig, aber effektvoll. So sieht man jedem Drachen an, dass er nicht von Elmore gezeichnet wurde, aber er würde auf jeden Fall ein ordentliches Tattoo abgeben. Gefällt mir.

 

Das (zugegeben sehr kleine) Handbuch ist wirklich gut gelungen. Auf nur 11 Seiten werden die Grundregeln erklärt. Eingeführt wird der Spieler direkt mit einer auffälligen grauen Box, die die Unterschiede zum Vorgängerspiel kurz zusammenfasst, und einer (pseudo-)historischen Einleitung, in der „Odranauk“ die Entstehung des Spiels schildert. Anhang 1 mit „Theme Decks“ stellt ein paar Möglichkeiten vor, Emperor’s Gambit gemeinsam mit dem Vorgänger Three-Dragon Ante zu spielen.

Sehr interessant finde ich persönlich die in Anhang 2 geschilderte Variante, das Spiel in eine D&D Kampagne zu integrieren. Hier spielen dann nicht nur die Spieler, sondern sie agieren durch ihre Charaktere. Hat der Charakter jetzt bestimmte Fertigkeiten wie „Bluffen“ oder „Diplomatie“, hat dies Auswirkungen auf das Spiel. Ich kann zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, ob durch diese Modifikationen, die immerhin durch 15 Fertigkeiten hervorgerufen werden können, der Spielspaß auf der Strecke bleibt, weil sich die Gewinnwahrscheinlichkeiten zu sehr in eine Richtung verschieben, aber als Idee finde ich das allemal ausprobierenswert.

Anhang 3 geht dann auf die Kräfte der einzelnen Karten ein, bevor ein Glossar das kleine Regelwerk beschließt.

 

Fazit:

Auch hier kann ich mich dem Fazit der Vorgängerversion nur anschließen. Die Regeln wirken kompliziert, sind es aber nach kurzer Einspielphase nicht. Die Karten sind übersichtlich, aber nicht unansehnlich oder langweilig. Die Marker fehlen immer noch! Schade, da hätte man mit wenig Aufwand noch etwas kundenfreundlicher werden können, denn ich bin sicher, dass die Kritik nicht nur in der Gate-Rezension kam, sondern auch an anderer Stelle bemängelt wurde.

Aber immerhin einer der vorherigen Kritikpunkte wurde beseitigt: Die Verpackung ist robust und lässt sich gut schließen!

 

Besonders spannend finde ich die Option „in character“ zu spielen, so dass die Fertigkeiten des Charakters Einfluss auf das Spiel haben. Ich habe leider keine D&D 3/3.5/4-Runde, wäre aber sehr interessiert daran zu lesen, ob sich das so durchziehen lässt, wie im Spiel geschildert, oder ob die Spielbalance dann völlig kippt und es unspielbar wird.

 

Kurzfazit

Das Spiel ist kurz, knackig und macht Spaß.

Good, clean, fun!