Links zur Rezension Online-Leseprobe Band 3
Inhalt:Die zweite Hextrem-Edition ist ein gesammelter Reprint der deutschen Ausgaben 3 und 4 (Us-Hefte 11-20). Die ersten Storys rücken zwei Gespielinnen der Hexe in den Mittelpunkt: Wer-Kätzchen Boo und Party-Vampirin Dust. Die beiden verspielten Intim-Freundinnen von Tarot haben richtig Ärger: Erst greifen Dämonen an, dann nimmt ein Werwolf Boos Witterung auf und schließlich sorgen auch noch Dusts Schwestern für Chaos jede Menge zu tun für Jon und Tarot, in jeder Hinsicht.
Im zweiten Story-Zyklus geht es um einen Ex-Liebhaber von Raven Hex, ein Vampir-Dämon der fiesesten Sorte, der die Herrschaft über die Erde an sich reißen und diese unterjochen will. Allerdings steht ihm dabei der Hexen-Clan einschließlich Jon und BooCat im Weg und er muss diese erst einmal zur Seite räumen. Das gestaltet sich natürlich schwieriger als angenommen, denn Tarot und Co geben wie immer alles und lassen sich nicht unterkriegen…
Schreibstil & Artwork:Die zweite Hextrem-Edition knüpft nahtlos an die erste Ausgabe an, die die deutschen (vergriffenen) Bände 1 und 2 umfasste. Zunächst gib es – im wahrsten Sinne des Wortes – tiefe Einblicke in die frivole Welt von Tarots katzenhafter Gespielin BooCat, was durchaus interessant gestaltet ist. Richtig ans Eingemachte geht es aber erst wieder mit dem Zyklus, bei dem die Hexen gegen einen Vampirdämon antreten müssen. Die handlungsbögen von Autor Jim Balent sind dabei typisch für seine Serie. Ein mehr oder weniger tiefgründige Geschichte (na gut, wirklich tiefgehend sind die Stories nun auch nicht), werden mit viel optischen Reizen und sexuellen Anspielungen aufgelockert und sorgen so für eine recht einzigartige Mischung. Dabei bleibt Balent seiner Linie treu, denn Tarot ist aufreizend, ja fast schon pornografisch (aber nur fast) und weiß definitiv an jeder Ecke zu provozieren, aber im allerletzten Moment macht er stets einen „Rückzieher“ und verschleiert die allerletzten Details mit sehr geschickt platzierten Elementen. Das mag manche enttäuschen, regt aber auf der anderen Seite nur die Phantasie noch mehr an.
Auch von der zeichnerischen Seite her hat sich nicht viel getan, das muss es aber auch nicht. Immer noch sind die Artworks anspruchsvoll und enorm freizügig, aber auch – gerade hinsichtlich der weiblichen Formen – oft bewusst überzogen dargestellt. Zum Beispiel sind Luftballon große weibliche Brüste nicht unüblich in der Darstellung von Balents Charakteren. Die Artworks sind dabei sehr bunt und oftmals wirken sie auch sehr überladen, aber das sind Elemente, die "Tarot" eben ausmachen und das eben schon von Anfang an.
"Tarot" lebt einfach von dem stark vertretenden erotischen Aspekt und dennoch ist dieses Element eben nicht das einzige auf das "Tarot" herunter zu brechen ist. Geschickt verwebt der Autor Erotik, Optik, Hintergrund-Story und sogar Wissenswertes miteinander und erzählt damit lockere und kurzweilige Geschichten.
Qualität, Ausstattung & ÜbersetzungDas die ersten Bände von Tarot lange vergriffen sind, spricht für die Reihe und für Panini lag es nahe, einen exklusiven Reprint auf den Markt zu werfen. Die erste Hextrem Edition war bereits sehr erfolgreich und so folgte schnell die zweite Ausgabe, die die nächsten beiden deutschen Bände zu einer Sammleredition zusammenfasste. Das ansprechende Hardcover ist ihnen wieder sehr gelungen, denn die "Hextrem Edition" überzeugt mit hoher Qualität seitens der Produktion. Der 240 Seiten starke Wälzer beinhaltet die US-Originalhefte #11-20 und kommt im US-Format. Als Extras gibt es eine kleine aber feine Cover-Galerie.
Fazit:Wie schon der erste schmucke Hextrem Edition Band, richtet sich auch dieses zweite Buch an die Tarot-Fans ins Deutschland, dabei aber vor allem an diejenigen, die die eigentlichen Prints nicht mehr ergattern konnten. Allerdings werden auch echte Sammler ihren Spaß an dem hervorragend produzierten Hardcover haben. Storytechnisch finden sich die deutschen Einzelausgaben 3 und 4 im inneren des 240 Seiten starken Buches und die Geschichten, die im band enthalten sind, machen wieder enorm viel Spaß und sind ganz typisch Tarot. Mehr braucht man dazu wohl nicht mehr sagen!
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