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X-Men - Age of X  (1 von 2)
Bewertung:
(4.5)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 21.03.2012
Autor:Mike Carey, Clay Mann, Steve Kurth u.a.
Typ:Comic / Graphic Novel
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:
Inhalt:132 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: Age of X Alpha, X-Men Legacy 245-246, New Mutants 22-23
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Nachdem die normalen Menschen ihrem Hass gegen die Mutanten nachgegeben haben, ist die Welt zu großen Teilen zerstört. Die wenigen überlebenden Mutanten haben sich unter Magnetos Führung in eine Festung zurückgezogen in der sie seit drei Jahren Widerstand gegen die ständig angreifenden militärischen Truppen der Menschen leisten. Trotzdem sind die Mutanten nicht eins und als eine der Mutantinnen - Legacy - herausfindet, das sich unglaubliche Geheimnisse in den Tiefen der Festung verbergen, steht plötzlich alles auf dem Spiel woran sie geglaubt hat...

 

Schreibstil & Artwork:

Düstere alternative Zukunftssettings werden gern bei Marvel genutzt, um mal ein wenig aus der „Normalität“ auszubrechen und vor allem nicht so gebunden zu sein. Dabei werden interssanterweise auch gerne die X-Men oder deren Angehörige für diese Stories genutzt, so zum Beispiel Wolverine in dem grandiosen „Old Man Logan“ oder die gesamte X-Truppe in dem schon etwas älteren „Age of Apocalypse“ (Zeitalter der Apokalypse) aus dem Jahr 1997 (eine Neuauflage gab es 2008). Im vorliegenden Falle hat sich Mike Carey an „Age of X“ gemacht, das ein wenig an das eben genannte „Age of Apocalpyse“ erinnert, aber doch seinen eigenen Weg geht. Die alternative Welt ist düster und wird von Krieg beherrscht, zumindest der Teil davon, den man als Leser zu Gesicht bekommt. Im Grunde genommen ist das allerdings auch nur die Festung der X-Men unter der Führung des scheinbar gar nicht so bösen Magneto und ein kleines bisschen Land Drumherum. Mehr Einblicke von der offensichtlich apokalyptischen Welt bekommt man zumindest im ersten der beiden Bände nicht. Aber das muss es auch nicht, denn alles was wichtig für die Story ist, findet sich hier innerhalb der Festung.

Mike Carey erzeugt durch seine spannende und komplexe Erzählung eine sehr dichte wenngleich auch bedrückende Atmosphäre, bei der dem Leser klar wird, das die Mutanten kurz vor dem Ende zu stehen scheinen und vor allem nicht alles das ist was es zu sein scheint. Irgendetwas geht auch innerhalb der X-Men bzw innerhalb der Festung vor, von dem nicht alle überlebenden X-Men wissen. Zuviel will ich an dieser Stelle aber nicht verraten. Darüber hinaus ist die Bedrohung durch die beständigen militärischen Angriffe der Menschen omnipräsent.

Bevor es aber ans Eingemachte geht werden die einzelnen Charaktere – die oft andere Namen tragen als im regulären Universum - in kleinen integrierten Kurzgeschichten die an einem Lagerfeuer erzählt werden eingeführt.

Wie auch immer, „Age of X“ ist prickelnd und fesselnd und vor allem mal wieder was anderes, als das was man ansonsten monatlich von Marvel geboten kommt (was nicht heißen soll, das das schlecht wäre). Aber ein kleiner Ausbruch in andere Gefilde mit anderen Voraussetzungen, ist auf jeden Fall mal interessant und in diesem Fall auch sehr gut und vielschichtig erzählt und sogar mit recht viel Charakterzeichnung ausgestatte.

 

So gut die Story ist so durchwachsen sind allerdings die Artworks, was vor allem daran liegt, das verschiedenste Zeichner hier tätig waren. Einige Teile sehen umwerfend gut aus, persönlich haben mir hier vornehmlich die Zeichnungen von Clay Mann und Pierfederici gefallen, da sie sehr gut, wenn auch unterschiedlich aussehen. Der Rest der Zeichnerriege läuft unter ferner liefen und kann aufgrund unkorrekter Proportionen und schelchter Mimik nicht so ganz überzeugen. Die Kolorierung hingegen passt dabei sehr gut zum düsteren Setting und die Panels sind weitestgehend dynamisch und actionreich angelegt.

 

Fazit:

Mir hat der erste Teil von „Age of X“ schon mal sehr gut gefallen und er stellt in jedem Fall einen gelungen Auftakt dar. Ob die Mini-Serie es dann auch tatsächlich nachhaltig schaffen kann, als ausgefallene Publikation für lange Zeit in den Köpfen zu bleiben, wird sich wohl erst mit dem zweiten Band und dem Abschluss herausstellen können. Doch wie gesagt, der Auftakt hinterlässt einen gelungen und überzeugenden Eindruck und weiß auf ganzer Linie zu gefallen, auch wenn die Artworks nicht durchgängig auf hohem Niveau sind. Wer Marvel-Stories mag, die in einer düsteren Zukunftsvision, abseits von den regulären Marvel-Universen (616 und Ultimate) spielen, der sollte hier auf jeden Fall einen näheren Blick riskieren. Hervorragend!