Links zur Rezension Inhalt:Al Simmons kehrt aus der Hölle als Spawn-Krieger auf die Erde zurück und beschützt fortan die Obdachlosen New Yorks. Allmählich lernt er, die Kräfte zu bändigen, über die er nun verfügt, und gleichzeitig beginnt er zu begreifen, auf was er sich eingelassen hat - und was er dafür aufgeben muss. Während er seine neu gewonnen Fähigkeiten nicht nur kennenlernt, sondern sie auch für Menschen in Not einsetzt, versucht Spawn herauszufinden, wer ihn hat töten lassen. Hinweise führen ihn zum Team Youngblood, einer Gruppe die der Regierung untersteht und dessen Mitglied Chapel offenbar etwas mit der Sache zu tun hat. Doch auch Wanda und Cyan sind plötzlich in Gefahr, denn Terry ist in Visier von einigen mächtigen Leuten geraten...
Schreibstil & Artwork:Der zweite schmucke Hardcover-Sammelband, der die Erfolgscomicreihe Spawn von Anfang an erzählt, umfasst die ursprünglichen Hefte 13-25, die in den Jahren 1993 und 1994 im Original erschienen sind. Da Spawn eine fortlaufende monatliche Heftserie war und immer noch ist, knüpft die Story logischerweise auch nahtlos an dem ersten Sammelband an, dessen Review ihr übrigens hier nachlesen könnt. Im vorliegenden Band passiert dabei so Einiges, was nicht zuletzt darauf zurückzuführen ist, das einige mächtige Charaktere auf Spawn aufmerksam geworden sind. Es gibt einige große Ereignisse, aber auch kleinere, die oft ebenso wichtig sind. Überhaupt gibt es in den 13 Heften eine Menge an Storytelling, denn die Geschichten sind recht dialog- und textlastig, was Spawn aber von Anbeginn schon immer auszeichnete. Störend ist das überhaupt nicht, denn auf der anderen Seite kommt als Ausgleich auch die Action nicht zu kurz. Spawn ist hier noch, was Spawn ursprünglich war, genau das, was ich damals schon enorm mochte und warum dieser „Anti-Held mich“ - und wohl auch viele andere Comic-Fans - seinerzeit in den Bann gezogen hatte. Der zwielichte und zwiegespaltene Charakter, das skurrile Kostüm, die enorm fesselnde Story, die umwerfenden Artworks. Das mag daran liegen, dass hier noch nicht allzu viele verschiedene Schreiber und Künstler ihre Finger im Spiel hatten. Eine Sache unter die Spawn (und auch andere Image-Serien) später zu leiden hatten und die teilweise für eher fade Story-Strecken sorgten.
Die Artworks stammen in dieser Sammlung übrigens nicht mehr vollständig vom Spawn-Erfinder Todd McFarlane, der nur bis Heft 15 selbst die Feder schwang, sondern unter anderem von Greg Capullo und Marc Silvestri, die beide unglaublich gutes Zeugs ablieferten - in meinen Augen Spawn sogar noch atemberaubender präsentierten, als McFarlane selbst. Dabei sind sich die Stile der Zeichner aber soweit ähnlich, das es keinen optischen Stilbruch gegeben hat und die Konsistenz erhalten blieb. Die Panels sind rasant dynamisch, die Illustrationen unglaublich detailliert und fein gezeichnet. Heute ist dieser Zeichenstil vielleicht nichts Außergewöhnliches mehr, sehen doch die meisten Superhelden-Comics ähnlich aufwändig und aufgepumpt aus, aber damals, in den frühen 90er Jahren, war das noch was richtig Besonderes, denn Superman und Co waren standardmäßig lange nicht so gut gezeichnet wie heute.
Darüber hinaus gibt es mit diesem Band auch ein kleines Crossover mit dem hauseigenen Superteam Youngbloods, die hierzulande aber nie Fuß gefasst haben und eigentlich gänzlich unbekannt geblieben sind. Ein anderes Crossover mit DC's Batman (Spawn/Batman) findet hier allerdings keinen Einzug in den Band, obwohl es chronologisch zwischen US-Heft 20 und 21 gehören müsste. Auch wenn dies wahrscheinlich rechtliche Gründe hat, ist es schon ärgerlich, denn zum einen ist die Story/Kollektion damit nicht ganz komplett, zum anderen trägt Spawn selbst eine Verletzung durch Batmans Baterang aus dieser Begegnung davon, die er später auch in der regulären Heftserie behält. Diese wird von einem Obdachlosen in den Alleys mit einem Schnürsenkel genäht, eine Erklärung woher diese Verletzung stammt, bleibt Panini aber den Lesern schuldig. Allerdings ist es bei den zahlreichen Crossovern und Nebenserien ziemlich schwierig, alles wirklich chronologisch zu publizieren, deswegen geht das letztendlich schon in Ordnung.
Am Ende des Bandes gibt es eine schicke Galerie mit schwarz-weiß Tuschungen, sowie einer Auswahl an schmucken Covern.
Fazit:Im Grunde kann man hier genau dasselbe sagen, was ich schon zum Collectors Band 1 gesagt habe: dieses Hardcover gehört in den Schrank eines jeden Spawn-Fans. Nicht nur das die Origins Reihe schon allein wegen des edlen Hardcovers sehr schick inszeniert und produziert ist, auch inhaltlich gehört sie definitiv zu den Glanzzeiten der Spawn-Reihe, zu den glorreichen Anfängen mit toller Story und noch tolleren Artworks. Jeder Fan wird sich hier die Finger lecken. Aber die "Origins"-Serie ist auch für Neueinsteiger eine hervorragende Möglichkeit, Spawn von Anfang an kennenzulernen - zumal Spawn auch 20 Jahre nach seinem Debut noch immer faszinierend ist. Man kann nur hoffen, das die Verkaufszahlen hoch genug sind, das Panini auch die restlichen „Origin“-Bände – von denen es in den USA immerhin bereits neun gibt – ebenfalls hier veröffentlicht.
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