Roleplaying Tips Weekly: Ausgabe 2

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Eines der vernichtensten Ereignisse, dass alle paar Runden in meiner Kampagne passiert ist die Zeitbombe. Eine vergessene oder falsch ausgelegte Regel, eine vergessene Tatsache oder nur schlechtes Spiel und kurz darauf bemerkt jeder das etwas schief gelaufen ist. Der Fehler hat natürlich weitreichende Auswirkungen, auf Ereignisse die nachher kamen. Vielleicht wäre ein Charakter Erfolgreich gewesen, wenn man Regel B verwendet hätte oder vielleicht habt ihr vergessen das es dunkel war und das die Gegner somit niemals so tödlich genau hätten schießen können.

Entscheidest du dich nun einfach weiterzumachen oder unterbrichst du alles um es zu wiederholen?

Ich bezeichne diese Situation als Zeitbombe und sie macht mich fast verrückt. Die Murphieschen Gesetze besagen das der Spielleiter in einer solchen Situation immer vor einem nicht befriedigend lösbaren Problem steht. Wenn ihr zum Beispiel trotz des Fehlers einfach weiter macht, fühlen sich die Spieler dafür betrogen, dass sie den kürzeren gezogen haben. Aber wenn ihr alles noch einmal wiederholt wurde die Spezialfähigkeit eurer Monster bereits enthüllt und die Spieler können sie beim zweiten Mal nicht einfach ignorieren.

Die Bombenentschärfung ist einfach und effektiv und sollte auch in eurer Rollenspielrunde funktionieren. Aber merkt euch eins: Die Lösung verwandelt Zeitbomben nicht magisch in Situationen in denen alle als Gewinner dastehen und mit dem Ergebnis zufrieden sind. Ich kenne keine Lösung die das schafft. Stattdessen hilft sie den Ärger und den schlechten Einfluss auf den Spielfluss so weit wie möglich zu senken, damit alle ohne Spannungen weiterspielen können.

Die Bombenentschärfung ist: macht vor dem Spiel klar das alle Fehler endgültig sind. Wenn es einen Irrtum gibt wird weder die Spielzeit angehalten noch zurückgedreht. Es geht einfach weiter.

Diese Regel gilt für Spieler und Spielleiter.

Auf diese Art:

• legt ihr die Erwartungen und die Verfahrensweise fest, bevor es wirklich zu dem Ereignis kommt und senkt somit den Ärger und die entgeisterten Reaktionen
• wird es wieder gerecht, weil für die Kreaturen und die bösen Jungs das gleiche gilt
• ermutigt ihr jeden aufzupassen, bereit zu sein und bescheid zu wissen
• erhaltet ihr rechtzeitig die Zustimmung aller. Es ist leichter einen Fehler zu akzeptieren, wenn man sich über die Konsequenzen bereits im klaren ist.

Man sollte einen gewissen zeitlichen Spielraum lassen, so dass sich die Spieler nicht gefangen fühlen oder paranoid in Bezug auf ihre Reaktionen werden. Meine Gruppe ist zu der Übereinkunft gekommen, dass ein Fehler der während einer Kampfsituation auftrat vom Spieler oder vom Spielleiter wiederholt werden kann, wenn er innerhalb der selben Runde entdeckt wird. Wenn die Zeitbombe nicht im Kampf geschah dann sind alle Folgen nach einer Minute Spielzeit endgültig.

Außerdem können Zeitbomben zu einer fantastischen Möglichkeit werden um Realismus, Tiefe und Spielmöglichkeiten zu liefern, wenn man sich die guten Seiten bei Benutzung dieser Lösung anschaut. Meine Gruppe war ebenfalls der Meinung das man für Zeitbomben eine Erklärung bräuchte, um die Ereignisse so zu rechtfertigen wie sie stattfanden. Überraschenderweise liefern diese Erklärungen oft viele Details, Aufhänger und Interessante Ereignisse um neue Begegnungen und Geschichten zu starten. Wenn man einmal die guten Seiten betrachtet, dann sind es unerwartete und ungewöhnliche Ereignisse (durch eine Zeitbombe) die das Leben ausmachen. Seid euch nur sicher das eure Spieler damit zufrieden sind. Erklärungen muss vom Spielleiter zugestimmt werden.

Denkt daran, beschließt vor dem Spiel eine Lösung zur Entschärfung von Zeitbomben und obwohl sie dadurch sicher nicht weniger werden, werden sie weniger schmerzhaft und zerstörerisch sein.

 

Noch mehr Spass bei jedem Spiel!

 

 

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