Einige hier im DnD-Gate haben es mitbekommen, andere nicht. Anfang Dezember diesen Jahres hatte ich das große Glück, mit dem Kartografier-Software Hersteller ProFantasy, genauer gesagt mit dem deutschen Mitarbeiter Ralf, nach Anaheim in Kalifornien zu fliegen, um dort auf der GenCon SoCal, den Stand für die Firma zu präsentieren. Klar, daß ich darüber ziemlich erfreut gewesen bin. Hier ein paar Eindrücke von der GenCon:
Zuerst einmal muß man sagen, daß die GenCon SoCal (SoCal steht übrigens für South California) eine eher kleine Convention ist, die es auch erst wieder seit einigen Jahren gibt. Sie kann in keiner Weise mit der großen GenCon in Indianapolis oder der Origins konkurrieren, ist aber gleichzeitig die einzige Convention an der Westküste und deswegen waren alle Größen auch dort. Wer die Spiel in Essen kennt, musß hier zwangsläufig umdenken, denn bei einer Con wird mehr wert auf das Spielen gelegt, als daß Hunderte von Verkaufsständen präsent wären. Deswegen hat der sogenannte Exhibitorsbereich (Aussteller) auch nur einen kleinen Teil einer Halle in Anspruch genommen, in der zumeist die Verlage und Hersteller selbst, ihre Produkte präsentierten und verkauften. Verkäufer, die Sachen supergünstig oder alte Produkte verramschten, gab es eigentlich nicht. Dennoch war das Ganze äußerst interessant, denn man hatte um so mehr die Gelegenheit mal mit den Entwicklern und Verlegern usw. zu plauschen. Gerade auf der GenCon hat man dabei allerdings auch gemerkt, daß gerade Cardgames und Boardgames, vor allem in Amerika, schwer den Markt beeinflussen, denn es gab so ziemlich keinen Verlag, der nicht ein TCG zur Schau gestellt und „Competitions“ angeboten hat. Einer der ganz großen Stände war, oh welch Wunder, der Stand von den Wizards of the Coast, bei denen neben den hauseigenen TCG’s (Duelmasters, Magic usw.) auch ein Schwerpunkt auf den D&D Miniaturen lag. An zahlreichen Ecken am großflächigen Stand befanden sich Spiel-Terrains (daß Eberron-Teil hat mir besonders gut gefallen) in dem regelmäßige Einführungsrunden gespielt wurden. Überhaupt war die Anzahl an „Events“ enorm hoch und Gamer konnten sich hier den ganzen Tag mit dem Spielen der verschiedensten TCG’s, RPG’s und Boardgames beschäftigen. In der Eingangshalle standen dann auch, anläßlich des 30 jährigen Bestehens von D&D, 2 Meter hohe Aufsteller, die jeweils auf einer Seite, die D&D Produkte eines Jahres präsentierten (siehe Fotos). Ralf und ich mußten schon das eine oder andere Mal schmunzeln, denn gerade die ganz alten Sachen, sehen nach heutigen Standard schon ziemlich urig aus.
Was im Gegensatz zur deutschen Spiel aufgefallen ist, war die Anwesenheit von diversen „Größen“ aus dem RPG Sektor. So habe ich selbst mit Tracy Hickman, dem Co-Autor der ersten Drachenlanze-Reihe (Chronicles), und seiner Frau Laura (für jene die es nicht wissen: Tracy Hickman ist ein Mann) ein wirklich nettes Pläuschchen halten können. Dies war für mich um so mehr ein Highlight, da gerade die Drachenlanze-Werke mich vor fast 20 Jahren zur Fantasy und zum Rollenspiel an sich geführt haben. Interessanterweise kam hier der „Kontakt“ über den ProFantasy-Stand zustande, denn Tracy tauchte dort mit Laura auf und präsentierte uns die CD zu seiner neuen Romanserie, dessen Karten er mit CC2 gezeichnet hatte (Anm.: CC2, der Campaign Cartographer 2, ist die Software, die von ProFantasy u.a. hergestellt wird), Er zeigte uns voller stolz seine toll gezeichneten Karten und so kamen wir ins Gespräch. Einen Tag später ging ich zu Tracy und Laura hinüber, als die Beiden gerade die Signierstunde zu ihrem neuen Buch am WotC-Stand abgehalten haben und bekam ein handsigniertes und gewidmetes Exemplar geschenkt (obwohl ich es eigentlich einfach kaufen wollte). Ich habe mich gefreut wie ein Honigkuchenpferd….
Doch das war nicht das einzige Highlight auf der Con. Ich habe einige bekannte Gesichter gesehen. So ein paar der Zeichner von D&D (u.a. Wayne Reynolds), die mir aber zu sehr belagert wurden, als das ich Lust und Zeit dazu hatte, mich dazwischen zu drängeln. Auch konnte ich Monte Cook (ich glaube zumindest, daß er es war) und ein paar andere bekannte Gesichter aus dem Bereich D&D erblicken. Außerdem waren viele Quasi-Prominente, wie William Shatner und einige Schauspieler aus Star Trek und Babylon 5, vor Ort, von denen ich aber nicht alle wirklich gesehen habe (weil es mich nicht interessiert).
Das nächste große Highlight neben den Hickmans war für mich dann doch eher der Stand, der direkt an unseren ProFantasy-Stand angrenzte, nämlich der der „Dead Gentlemens“. Wer mit dem Namen nichts anfangen kann, dem liefere ich mal das Stichwort: „The Gamers“. Ja, die Jungs, die „The Gamers“ gemacht haben waren dort und präsentierten ihren neuesten Film, „Demon Hunters 2: Dead Camper Lake“ und einen kurzen Trailer namens „Syphilistic Ninja Vampires“ (downzuloaden von der DG-Website). Und ich sage euch, die Jungs waren genauso witzig, wie ihre Filme. Sie waren super locker drauf und wir hatten eine Menge Spaß. Natürlich habe ich mir letztendlich noch die beiden Filme gekauft und habe sie mir von den Anwesenden Mitwirkenden handsignieren lassen (was die Jungs auch sehr gerne getan haben). Wer die Filme kennt: u.a. waren Steve Wolbrecht (spielt bei Demon Hunters 1+2 mit), sowie (Silent Jim) und Chris (spielt den Berserker in The Gamers und den Bösewicht in DH2) anwesend und wie gesagt, die Jungs waren weltklasse. Nebenbei habe ich übrigens in Erfahrung bringen können, daß die Dreharbeiten zu „The Gamers 2“ im Januar beginnen werden und der Film voraussichtlich im August fertig sein wird. Diesmal wird es ein abendfüllender 1.5 Stunden Film, der u.a. mehr das „normale“ Leben der Gamers beleuchten wird. Man kann gespannt sein!
So, das war es von der GenCon. Bleibt noch zu sagen, daß dort viele verkleidete Leute rumliefen, vor allem aus dem Sektor Star Wars, die teilweise sehr authentische Klamotten anhatten. Komplette Sturmtruppen, Tie-Jäger Piloten und sogar Darth Vader mit zwei Royal Guards waren zugegen. Außerdem waren auch die Ghostbusters dort (siehe Foto). Leider konnte ich nicht von allem Fotos machen, denn ich war ja nicht zum Spaß dort, sondern zum arbeiten Aber es war ein Fest für Fans und Gamers zugleich!
Und noch was: genau gegenüber von uns hatte ein Typ namens David seinen Stand und dieser verkaufte so genannte „Utilikilts“, speziell gefertigte Kilte, die eben handwerklich oder funktionell gerichtet ausgestattet sind. An den umliegenden Ständen haben viele (einschließlich mir) diese Kilts für David aus Werbezwecken über die gesamte Con hinweg getragen und ich muß sagen, die Dinger sind äußerst cool. So cool, daß ich mir sogar einen gekauft habe. Wer an so was interessiert ist, der kann sich auf der Website umschauen (www.utilikilts.com) und/oder mich an mailen. Ich kann den Kontakt zu David herstellen.
Was bleibt noch zu sagen: Ich muß sagen, es war mein erstes Mal in USA und ich bin seither zumindest von den Westcoast-Amis begeistert, zumindest von dem wenigen, was ich von ihrem Land gesehen habe und von den Menschen an sich. Ein so nettes Volk, daß auch gegenüber Fremden ziemlich nett und offen ist (auch wenn vieles nur oberflächlich gemeint ist), ist mir bisher noch nie begegnet. Ich werde auf jeden Fall meinen nächsten Urlaub an der Westküste der USA verbringen und mir das alles mal genauer ansehen, daß wenige (Anaheim), daß ich bisher gesehen habe, hat mich schon sehr beeindruckt.
So dann, das war’s. Folgen noch die Fotos...
Euer Talamar