Links zur Rezension Leseprobe Bd.5 als PDF
Vorab:Leider habe ich auch bei dieser Reihe zuerst die Bände 5 und 6 bekommen und beginne daher auch bei den Rezensionen mit diesen. Gegebenenfalls reiche ich die Rezensionen zu den Bänden 1 – 4 beizeiten nach, sofern wir diese noch bekommen.
Inhalt: Was bisher im Groben geschahThe Walking Dead erzählt die Geschichte von Rick Grimes, einem Polizisten aus dem ländlichen Kentucky, der im Krankenhaus aus dem Koma erwacht und feststellen muss, dass sich seine Welt von Grund auf verändert hat: Das Personal und alle anderen Patienten sind verschwunden, und an ihrer Stelle wanken untote Gestalten durch die Korridore. Nur mit viel Glück kann er entkommen. Als er auch außerhalb des Krankenhauses nur auf Zombies stößt und im Ort vergeblich nach seiner Familie sucht, bricht er in die nächste größere Stadt auf, um dort nach Hilfe zu suchen. Schon bald trifft er auf weitere Überlebende und zusammen erleben sie eine schier endlose Odyssee.
Inhalt: Die beste VerteidigungDie Gruppe Überlebender, um die sich die Geschichte in „Walking Dead“ dreht, hat sich ein wenig an die relative Sicherheit und Ruhe in dem ehemaligen Staatsgefängnis gewöhnt, welches sie bezogen haben. Mittlerweile haben sie den gesamten Komplex von den „Streunern“ – so nennen sie die wandelnden Toten – gesäubert und sogar Waffen und spezielle Anti-Riot-Ausstattungen konnten sie in einem Wachraum finden. Das einzige Problem ist der Generator, der sie mit Strom versorgen würde. Für diesen brauchen sie allerdings Benzin, welches nur in den Autos zu finden ist, die auf dem Parkplatz vor dem Gefängnis geparkt sind. Als eine kleine Truppe dabei ist, das Benzin abzuzapfen, beobachten sie, wie ein Helikopter ein paar Meilen entfernt in einem Wald abstürzt. Kurzerhand machen sich drei der Truppe auf den Weg, um etwaige Überlebende des Absturzes zu bergen. Doch als sie den Helikopter erreichen, sind nicht nur die Insassen verschwunden, nein, es wird auch noch dunkel. Da die Insassen des Helikopters jedoch offensichtlich nicht von den Zombies geholt wurden, verfolgen sie die Spur bis in die nächste Kleinstadt. Dort treffen sie auf andere Überlebende, doch was sie dort erfahren, übersteigt ihre schlimmsten Albträume…
Qualität, Stil & Übersetzung:Der Autor Robert Kirkman erzählt eine grausame Geschichte,über das Ende der Zivilisation, wie wir sie kennen. Sicherlich ist die Grundidee dabei an Romeros Zombiefilmen, wie „Dawn of the Dead“, angelehnt, aber Kirkman geht hier viel weiter und tiefer. Zum Einen sind die Charaktere viel ausgefeilter und differenzierter als sie es in jedem Film sein könnten, zum Anderen wird die quasi postapokalyptische Zombiewelt viel detaillierter dargestellt und das ganze Ausmaß der Katastrophe wird dem Leser auf diese Weise erst wirklich klar. Der Autor lässt dabei auch keine Langeweile aufkommen, denn immer wieder bringt er überraschende und erschütternde Wendungen, die die gesamte Gruppe durcheinander wirbeln. Gekonnt wiegt der Autor den Leser in Sicherheit und plötzlich – zack – kehrt das Grauen doppelt und dreifach zurück. Dabei wehrt sich Kirkman erfolgreich gegen die zahlreichen Klischees, die man aus anderen Zombiewerken kennt. Vielmehr geht er mit seiner Story an die Psyche und die ureigenen Ängste. Und auch wenn der Leser anfangs damit rechnet, dass das Gefängnis wohl die letzte Station für die gemarterten Überlebenden ist, wird man schnell eines Besseren belehrt, denn Kirkman hat noch einige grausame Überraschungen in petto. Gezeichnet wird der graphische Roman von Charlie Adlard, während Cliff Rathburn für die Grautöne zuständig ist. Grautöne? Ja genau, der Comic ist komplett in schwarz-weiß gehalten, ist dabei vom Stil her jedoch gänzlich anders als z.B. „Hellboy“. Die Illustrationen sind sehr detailverliebt, aber auch sehr klar gezeichnet. Die Panels sind größtenteils linear und gleichmäßig angeordnet. Übergreifende Panels gibt es so gut wie gar nicht. Das Fehlen von Farbe ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings wird der alptraumhafte Faktor der Story dadurch deutlich besser betont und der Comic verkommt nicht zu einer einfachen Splatter-Novel.
Die Übersetzung und das Korrektorat durch Cross-Cult sind wieder einmal sehr gut geworden und lassen keine Wünsche offen. Der graphische Roman kommt – wie fast üblich bei Cross-Cult – im DinA5-formatigen Hardcoverbuch. Einband, Papier- und Druckqualität bewegen sich dabei auf allerhöchstem Niveau. Abgerundet wird das Buch mit dem fünften Teil des „Zombie Guides“ – einem Exkurs über den Zombie-Mythos, einem Interview mit Zeichner Charlie Adlard und einer Preview eines anderen Zombie-Comics von Cross-Cult. Der Preis liegt bei 16,00 Euro. Das empfohlene Lesealter ist 16+ Jahre.
Fazit:Ich mochte Zombiefilme und –stories schon immer und deswegen war ich natürlich sehr gespannt, als ich diese Reihe bei Cross-Cult entdeckte. Und ich wurde nicht enttäuscht. „The Walking Dead“ greift die Idee von klassischen Zombiewerken wie „Dawn of the Dead“ u.a. auf, entfernt die Klischees darin und erzählt eine extrem spannende aber auch deprimierend grausame Geschichte über das Ende der Welt wie wir sie kennen. Auf der Rückseite des Einbandes stehen dann auch nicht umsonst solche Kommentare wie, „Wie lange ist es her, dass wir uns wirklich anstrengen mussten, um etwas zu bekommen, das wir wollten?“ oder „Wie lange ist es her, dass wir etwas wollten, das wir wirklich brauchten?. Genau darum geht es in dieser Comicreihe – um den reinen Überlebenskampf einer kleinen Gruppe in einer postapokalyptischen Welt. Dabei schafft der Autor Robert Kirkman ein glaubwürdiges und atmosphärisches Setting und haucht seinen Figuren tiefgehenden Charakter ein. Außerdem gibt es immer wieder extreme Überraschungen. Zusammen mit dem ansprechenden Artwork von Charlie Adlard ergibt dies einen wirklich gelungen graphischen Roman. Die Serie ist nicht umsonst ein Topseller. Aber sie ist auch nichts für schwache Nerven.
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