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Marlysa 7 - Der Waltras #1
Bewertung:
(4.4)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 01.11.2008
Autor:Jean Charles Gaudin, Jean Pierre Danard
Übersetzer:Tanja Krämling
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Marlysa
VerlagSplitter Verlag
ISBN/ASIN:8-3-939823-30-8
Inhalt:48 Seiten, Hardcover, übergroßes Albumformat (230 x 320 mm)
Preis:12,80
Sprache:Deutsch

Der Waltras 1

Anmerkung:

Im ersten fünfbändigen Zyklus wurde die Geschichte um die „Kriegerin mit der Maske“ und ihr erwachsen werden erzählt. Am Ende des fünften Bandes wurde auch das Geheimnis um die Maske gelüftet. Mit dem sechsten Band begann ein neuer Zyklus in der Marlysa Serie. Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig, denn dieser Zyklus kann ohne Probleme eigenständig gelesen werden.

Übrigens: der erste Band erschien seinerzeit noch beim alten Splitter-Verlag, während die restlichen vier Bände des ersten Zyklus bei Carlsen erschienen sind. Mit dem neuen Zyklus geht die Serie beim neuen Splitter-Verlag in die nächste Runde.

 

Inhalt:

Marlysa hat die Nase voll von den Schaukämpfen in Jyllando und macht sich wieder auf Abenteuerreise. Als sie in der Stadt Faradya ankommt, wird sie hereingelegt und des Drogenhandels bezichtigt, was von einem Vertrauten des Barons von Faradya eingefädelt wurde. Dieser macht ihr ein Angebot, um der langjährigen Gefängnisstrafe zu entgehen. Marlysa soll einen magischen Dolch aus den Händen von Lord Dormunt stehlen. Die Waffe gehört zu den drei Dolchen, mit denen man den Waltras, ein mächtiges Ungeheuer, wieder beleben kann und damit stellt es eine ungeheure Macht dar. Die Waffe, die vormals den Frieden mit den Amazonen besiegelte, könnte jetzt Schreckliches anrichten, denn in den Händen von Lord Dormunt - eher ein finsterer Herrscher - ist sie eine Gefahr für alle. Aber nicht nur Baron Faradya trachtet nach dem Dolch, sondern auch die Amazonen sind hinter der Waffe her. Marlysa muss also schnell handeln, um das Übel abzuwenden…

 

Schreibstil & Artwork:

Im siebten Band hat sich gegenüber dem Vorband nicht viel geändert. Die Story ist toll und faszinierend, bildet aber eine eigenständige Geschichte, die von Band 6 losgelöst ist. Der Autor erzählt seine Geschichte gekonnt spannend und versteht es, den Leser ins Geschehen zu ziehen. Sowieso ist die Welt von Marlysa eine sehr fantastische, die viele einzigartige und faszinierende Ideen aufweisen kann - wie beispielsweise „die große Achse“, eine Art Autobahn für die seltsamen Reittiere der Marlysa-Welt. Dabei ist Marlysa nicht immer ganz ernst zu nehmen, denn die Geschichte hat auch ihre humorvollen Seiten. Dennoch wirkt dieser Humor sehr gut integriert und nicht albern. Überhaupt wirkt die Welt von Marlysa sehr lebendig und interessant, denn sie ist voll von seltsamen Kreaturen und wundersamen Örtlichkeiten. Die Charaktere sind recht gut ausgearbeitet, wobei hier das Hauptaugenmerk ganz klar auf Marlysa selbst liegt, die immer von einem geheimnisvollen Hauch umgeben ist.

Wieder ist Danard für die Artworks zuständig und das ist gut so, denn so bleibt die Serie konsistent. Danard hat seinen eigenen Stil, der sehr farbenfroh und actionreich ist und das passt sehr gut zu Marlysa, denn auch die Story ist frisch und spritzig. Prinzipiell hat das Artwork diese typisch europäische Optik, die man auch von vielen anderen französischen Werken kennt. Das ist auch gut so, denn zu Marlysa passt diese Optik einfach sehr gut. Neben geschickt angeordneten Panels besticht das Artwork durch klare Linien und sehr viel Detailreichtum, was wiederum für Lebhaftigkeit sorgt. Von der farbtechnischen Seite her werden eher kräftige Farben benutzt, wodurch Marlysa nicht allzu düster wirkt. Auch das passt recht gut zum Setting.

 

Die Klasse von „Der Waltras“ steht dem Vorgängerband, „Die Lebensfrau“, in nichts nach. Einziges Manko ist, dass die Waltras-Geschichte erst im nächsten Band zu Ende gebracht wird.

 

Qualität & Übersetzung

Die Übersetzung ist, wie so oft, sehr gut und schön flüssig zu lesen. Der Band kommt im Hardcoveralbumformat (320x230mm), hat 48 Seiten und kostet 12,80 Euro. Papier, Druck und Bindung sind wie immer sehr gut und von höchster Qualität.

 

Fazit:

Auch Band 7 der Reihe gefällt mir sehr gut, denn Marlysa macht einfach Spaß. Marlysa ist erfrischend anders und hebt sich von den vielen anderen Fantasy-Comics sehr eigenständig ab. Die Welt ist sehr detailverliebt, glänzt mit tollen Ideen und ist lebendig ausgearbeitet.

Die Geschichte um den Waltras und die magischen Dolche mag zwar nicht die Neuerfindung des Rades sein, aber das muss sie auch nicht, denn die Story funktioniert sehr gut und hat einen sehr hohen Spannungsbogen. Leider bekommt der Leser das Ende dann aber auch erst im nächsten Band präsentiert.

Generell wirkt Marlysa sehr europäisch und das ist auch gut so. Außerdem ist Marlysa recht humorvoll, dabei aber nicht albern, angelegt. Auch das lockert die Sache recht gut auf und rundet sie ab.

Wer gute, europäische Fantasy-Comics mag oder die Marlysa-Reihe sowieso schon zu schätzen weiß, der sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren.