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The Walking Dead 7 - Vor dem Sturm
Bewertung:
(4.6)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 14.12.2008
Autor:Robert Kirkman, Charlie Adlard
Übersetzer:Marc-Oliver Frisch
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Walking Dead
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-936480-37-5
Inhalt:142 Seiten, DinA5 Hardcover
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Rick, Michonne, Glenn und ihre Helfer haben es aus Woodbury wieder in die Gefängnisanstalt geschafft. Doch die Gefahr ist nicht gebannt. Zwar hat Michonne den grausamen Phillip, selbsternannter Gouverneur von Woodbury, gefoltert und sterbend zurückgelassen, doch die Überlebenden in der Anstalt rechnen jeden Tag mit einem Vergeltungsschlag aus Woodbury. Nachdem Glenn und Maggie geheiratet haben, macht sich deswegen eine kleine Truppe mit dem Wohnmobil auf, um die verlassene Militärstation zu finden, von der Grimes in Woodbury erfahren hat. Sie wollen sich mit Waffen und Benzin eindecken. Doch während ihrer Abwesenheit passiert Einiges in der Anstalt. Lori bringt ihr Baby zur Welt, Dale verliert ein Bein und Carol dreht endgültig durch. Und immer ist die Bedrohung durch die Untoten präsent …

 

Stil & Artwork:

Es ist mit Sicherheit sehr schwierig, eine so hochwertige, durchgehend spannende und immer wieder extrem überraschende Story wie die von „Walking Dead“ aufrecht zu erhalten. Doch Autor Robert Kirkman schafft dies weiterhin, scheinbar ohne mit der Wimper zu zucken. Dabei rückt die Zombieplage ganz bewusst immer mehr in den Hintergrund, ganz so wie sich die Protagonisten immer mehr an die stetige Präsenz der lebenden Leichen gewöhnt haben und sie immer weniger als Bedrohung sehen in ihrer relativ sicheren Behausung. Doch natürlich sind die Zombies weiterhin immens gefährlich und das knallt der Autor dem Leser dann auch mit einem plötzlichen, schockierenden Schlag um die Ohren. Aber die Zombiebedrohung ist dennoch eher Nebensache, denn immer stärker treten die eigentlichen Probleme der Gemeinschaft ins Rampenlicht. Zum einen ist da die Bedrohung durch Woodbury, aber deutlich präsenter sind die typischen gesellschaftlichen und alltäglichen Dinge, wie Liebe, Hass, Neid und auch Eifersucht, die sich leise in die Köpfe der Einzelnen einschleichen. Auf jeden Fall schafft es der Autor locker, dass der Leser mitfiebert, den Kopf schüttelt oder gespannt auf die nächste Überraschung wartet.

Für die Zeichnungen ist auch weiterhin Charlie Adlard zuständig, der sich mit der Zeit richtig gemausert hat. Seine Artworks sind mittlerweile wirklich erstklassig und stellen die „zombiekalyptische“ Welt glaubwürdig dar. Er bringt auch das „Feeling“ der Gemeinschaft sehr gut rüber und durch die schwarz-weiße Optik wirkt das ganze Setting noch deutlich grausamer, als es wohl in Farbe wirken würde. Anfangs war ich ob der fehlenden Kolorierung sehr skeptisch, aber mit dem weiteren Verlauf der Serie habe ich die Farblosigkeit der Serie einfach zu schätzen gelernt, denn dadurch wird der grausame und apokalyptische Eindruck der „Walking Dead“-Welt eben nur noch verstärkt.

 

Qualität & Übersetzung:

Die Übersetzung und das Korrektorat durch Cross-Cult sind wieder einmal sehr gut geworden und lassen keine Wünsche offen. Natürlich ist das Format wieder DIN A5 und wieder kommt das qualitativ hochwertig produzierte Buch als Hardcover. Auf den ersten Seiten gibt es wieder eine Übersicht der Protagonisten mit Kurzbeschreibungen, was passiert ist. Eine schöne Sache, wie ich finde. Abgeschlossen wird der Band schon fast traditionell mit dem Zombie-Guide. Im siebten Teil des Guides geht es die so genannten „Zombie Walks“, das sind organisierte Zombie-Fan-Treffen mit Märschen durch urbane Innenstädte auf der ganzen Welt (bspw. gibt es in Köln schon seit Jahren so einen Walk). Wie immer ein nettes Gimmick. Der Preis des Bandes liegt wie immer bei 16,00 Euro. Das empfohlene Lesealter ist ebenfalls wieder 16+ Jahre.

 

Fazit:

Die hohen Erwartungen, die ich an den siebten Teil der „Walking Dead“-Reihe hatte, haben sich ohne Probleme erfüllt. Der Autor schafft es weiterhin, seine Beständigkeit in Sachen Spannung, Überraschung und Action bei seiner Geschichte zu meistern. Neben der Bedrohung durch die Zombies und den Nachbarort Woodbury bringt er die zwischenmenschlichen Probleme der Gemeinschaft in den Vordergrund und die haben es in sich.

Die Zeichnungen stammen wieder von Adlard, können auf ganzer Linie überzeugen und werden von der Schwarzweiß-Optik der Serie perfekt unterstützt.

„Walking Dead“ bleibt konsistent und gehört weiterhin zu den besten Comicserien, die derzeit existieren. Ich bin jetzt schon auf den achten Band „Auge um Auge“ gespannt, der im März 2009 erscheinen soll. Der Cliffhanger am Ende von diesem siebten Band lässt auf jeden Fall ein starkes Kribbeln zurück.

Wie immer gilt bei „Walking Dead“, dass der Comic nichts für Zartbesaitete und Jugendliche unter 16 Jahren ist. Alle anderen „Walking Dead“-Fans können hier bedenkenlos zugreifen (Neulinge sollten wie immer bei Band 1 beginnen).