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Spätestens seit er "Watchmen" in den 80ern geschrieben hat und damit das Superhelden-Genre revolutionierte ist Alan Moore selbst ein Superheld des Business. Eine weitere legendäre Geschichte von Moore stammt aus dem Jahr 1986 und schloss damals die regelmäßige Superman-Reihe mit Action Comics 583 und Supeman 423, beendete damit eine Superman-Ära. Panini hat nun alle Moore Superman Geschichten in einem Band auf Deutsch herausgebracht.
Inhalt:Ein Reporter vom Daily Planet besucht Lois Lane zu einem Interview, weil er einen Bericht zum Jahrestag an dem Superman verschwunden ist, schreiben will. Lois war dabei als Superman seine letzte Schlacht schlug und anschließend für immer verschwand. Natürlich ist das Ganze damals nur rein hypothetisch gewesen, denn Supies Kampf für die Gerechtigkeit geht bis heute weiter. Doch die eine Frage begleitet den Stählernen schon seit jeher: wie würde seine Geschichte schließlich enden? Hier wird genau diese Geschichte aus der Sicht von Alan Moore erzählt.
In der zweiten Geschichte "Die Grenze des Dschungels" aus dem Jahre 1985 schleppt sich Clark Kent sterbend in die Sümpfe vor der Stadt. Ein kryptonischer Pilz hat ihn seiner Kräfte beraubt und tötet ihn langsam. Während er im Delirium in den Sümpfen liegt, taucht das Swamp Thing auf und hilft dem Stählernen.
In der dritten Geschichte "Das Geschenk" feiert Superman seinen Geburtstag und seine Freunde Batman, Robin und Wonder Woman kommen in die Festung der Einsamkeit. Dummerweise hat der Mongul ebenfalls ein Geschenk vorbeigebracht und Superman in eine Traumwelt verfrachtet, die ihn in seinem größten Wunsch gefangen hält.
Zu Story, Schreibstil & Artwork:Alle drei Geschichten von Alan Moore stammen aus den Mitt-Achtzigern und spiegeln auch genau das Flair dieser Ära wieder. Gerade optisch fällt das sofort auf, denn die Superhelden-Comics aus dieser Zeit sahen doch gänzlich anders aus als die heutigen Versionen. Allerdings waren an den Stories mit Curt Swan, Dave Gibbons und anderen auch sehr bekannte und renommierte Zeichner am Werk, die die abgefahrenen Moore-Geschichten mit der richtigen Optik ausstaffierten. Die Stories an sich sind über jeden Zweifel erhaben, auch heute noch, schon allein weil sie eben von Moore stammen und der Ausnahmeautor einen einzigartigen Stil hat, der auch heute irgendwie noch zeitgemäß wirkt - und das obwohl 25 Jahre ins Land gegangen sind. Wie gesagt, heutige Superhelden-Geschichten - auch die um Superman selbst - sind gänzlich anders, aber damals gehörte das eben zum State-of-the-Art und gerade die Generation, die wie ich mit dieser Art Comics aufgewachsen ist, wird wissen wovon ich hier rede. Moore betrachtet das Ende von Superman aus einer sehr interessanten Perspektive, natürlich nicht ohne eine humorvolle aber auch offensichtliche Hintertür offen zu lassen. "Was wurde aus dem Mann von morgen?" ist auf jeden Fall ein Klassiker, der ganz im Zeichen von Alan Moore steht und auch heute noch absolut lesenswert ist. Dabei sind alle drei Stories im Sammelband überzeugend, wenn auch die eigentliche "Mann von Morgen"-Geschichte, die Interessanteste ist. Aber auch die Swamp Thing und die Geburtstagsgeschichte haben Charakter.
Optisch bewegt sich das Ganze wie gesagt im Stile der 80er Jahre Comics. Die Artworks sind dabei nicht so anspruchsvoll und detailliert, wie sie oft heut sind. Keine Frage... Superman hat wohl noch nie besser ausgesehen, wie in den modernen Comics, aber auch der Stil der 80er hat seinen Charme, der bis heute noch Faszination hat. Gut, vielleicht gilt das auch wieder nur für diejenigen, die damit aufgewachsen sind.
Qualität & Ausstattung:Der Superman-Band kommt im Softcover und ist hervorragend produziert. Es gibt ein Vor- und ein Nachwort, ansonsten aber keine Extras.
Fazit:"Was wurde aus dem Mann von Morgen?" ist trotz der fast 25 Jahre, die diese Geschichte auf dem Buckel hat, immer noch ein Meisterwerk, das zu den besten Superman-Stories gehört, die es je gegeben hat. Natürlich liegt das zu einem Großteil an dem Autor Alan Moore, aber auch an dem sehr eigenen Charme, den der Plot hat. Auch die Optik tut ihren Teil dazu, entstammt sie doch ganz klar und unverkennbar den 80ern. Dave Gibbons lässt grüßen. Mir hat der Superman-Klassiker hervorragend gefallen. Ich bin allerdings auch mit diesen Comics damals aufgewachsen und Superman gehörte damals zu meinem Lieblingen. Die Frage ist, ob neuere Generationen, die mit bombastischen Artworks verwöhnt worden sind, sich ebenfalls mit diesen "antiken" wenn auch tollen Illustrationen anfreunden können. Einen Blick würde ich auf jeden Fall riskieren, vor allem dann wenn man den Watchmen Comic, der ebenfalls von Moore und Gibbons stammt, mochte. Auf jeden Fall etwas für Retro-Fans und alte Säcke ;)
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