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Marvel Noir: X-Men 2 - Das Kainsmal
Bewertung:
(2.8)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 17.03.2011
Autor:Fred van Lente, Denis Calero
Übersetzer:Bernd Kronsbein
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:Marvel Noir
VerlagPanini Comics
ISBN/ASIN:DNOIR007 (verlagsintern)
Inhalt:140 Seiten, Softcover, US-Format, US-Originale: X-Men Noir - Mark of Cain, Weapon X-Noir
Preis:14,95 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Für Cyclops, Wolverine und Angel ist New York nach den Ereignissen in Band 1 viel zu heiß geworden und so wenden sie sich nach Madripur, einer Insel die nicht weit von Singapur entfernt liegt. Dort heuern sie als Söldner bei Cain Marko an und mit ihm zusammen suchen sie nach einem legendären Edelstein: dem Stein des Blutes - ein Stein der unvorstellbare Macht verspricht. Doch die Gegenseite ruht nicht und die Geister ihrer jüngsten Vergangenheit holen die "Helden" bald ein und zwar in Form von Charles Xavier, der neue X-Men um sich geschart hat und nun Jagd auf die Wolverine und Co macht. Dabei stammen die neuen X-Men von Genosha Bay, einer abgeschotteten Gefängnisinsel, die nur für die schlimmsten Härtefälle gedacht ist.

 

Eine zweite Geschichte im Band dreht sich um Kurt Wagner alias Nightcrawler und einem Abenteuer das er im fernen Königreich Tranisien als Entfesselungskünstler in einem Zirkus erlebt.

 

Schreibstil & Artwork:

Während gerade Spider-Man Noir und auch der eine oder andere Charakterableger der Noir-Reihe von Marvel sehr überzeugen können, hinkt auch der zweite Band der X-Men Noir an denselben Schwächen, wie schon die erste Ausgabe. Dabei ist vor allem die Story relativ verwirrend und undurchsichtig, vor allem wenn man sich im eigentlichen Marvel-Universum nicht sonderlich auskennt. Auch die verschiedenen Anlehnungen gehen einem dann mit Sicherheit ab, beispielsweise das der "Stein des Blutes" in der regulären Marvel-Kontinuität Quelle der Macht von Cain Marko alias Juggernaut ist. Aber das nur am Rande. Prinzipiell hat "X-Men Noir" alles, was dieses Setting benötigt um zu funktionieren, nur die Umsetzung ist nicht so gelungen. Die Story will nicht so richtig in Fahrt kommen und dümpelt nur so vor sich hin und ist - wie erwähnt - recht verwirrend und undurchsichtig erzählt. Die Charaktere erfahren keine sonderliche Behandlung und erhalten so auch keinen nennenswerten Tiefgang. Hier stellt sich zwar die Frage ob so renommierte Charaktere wie Wolverine, Cyclops und Co das überhaupt nötig haben und die Antwort ist definitiv Ja, denn "Marvel Noir" ist anders und die Charaktere sind - auch wenn sie die gleichen Namen und Fähigkeiten tragen - schon vollkommen anders angelegt, was man nur zu deutlich an Charles Xaviers Noir-Pendant erkennen kann.

 

Die Artworks aus der Feder von Dennis Calero sorgen dabei zwar für die richtige Noir-Stimmung, aber auch sie unterstützen den Verwirr-Faktor recht stark. Das liegt vor allem daran, das zum Einen die Hintergründe oft sehr grob wirken, zum Anderen aber auch an den verschiedenen Gesichtszügen, die zumeist so wage sind, das man die verschiedenen Charaktere nicht so gut auseinander halten kann, das sorgt eben für zusätzliche Undurchsichtigkeit. Schade, denn eigentlich sind die Artworks schick und der Künstler spielt sehr gekonnt mit Licht und Schatten und gerade das erzeugt einen stimmungsvollen Noir-Charakter. Allerdings gibt es auch ein echtes Manko: einige Panels wiederholen sich, will heißen das es identische Artworks gibt, die sich innerhalb der Geschichte wiederholen. Das ist peinlich.

 

Qualität, Ausstattung & Übersetzung

Verlagsüblich kommt der Band im Softcover und zeigt eine hohe Produktions- und Übersetzungsqualität. Panini sind die deutschen Spezialisten für Marvel-Comics und das merkt man nur allzu sehr an den Texten. Neben einer Cover-Galerie gibt es keine Extras.

 

Fazit:

"X-Men Noir" bleibt auch mit dem zweiten Band nur mittelmäßige Kost und kann nicht wirklich überzeugen. Zwar sehen die Artworks recht schick aus, aber sie wiederholen sich auch teilweise und unterstützen auch die Undurchsichtigkeit der oft verwirrend und konfus wirkenden Story. Diese kann nicht richtig fesseln und dümpelt so vor sich hin und so ergibt sich nur eine durchschnittliche Kriminalgeschichte im Noir-Gewand, die man prinzipiell x-beliebig austauschen könnte, vor allem da viele der Protagonisten ihre bekannten Fähigkeiten entweder nicht besitzen oder nicht einsetzen. Was auch immer. Schade, aber Noir-Interessierte sollten wirklich lieber auf die Spider-Man Noir Bände zurückgreifen, denn diese sind deutlich stimmungsvoller und spannender.