Links zur Rezension Inhalt:Jahre nach Caligulas Tod treibt der Dämon, von dem der Kaiser besessen war, noch immer sein Unwesen auf den Straßen von Rom. Er hat längst ein anderes Opfer gefunden, das eine grauenhafte Mordserieunter den Bürgern anrichtet. Doch die Verfolger sind ihm dicht auf den Fersen und sie riskieren Leib und Seele, um dem Morden ein Ende zu machen.
Meinung:Schon der erste Band von Caligula konnte mich seinerzeit nicht wirklich überzeugen. Trotzdem - oder gerade deswegen - habe ich dem Nachfolger eine Chance gegeben... und wurde wieder enttäuscht. Begründung folgt.
David Lapham ist für außergewöhnliche Stories, wie auch außergewöhnlich brutale Stories bekannt und während das eine hier greift, tut es das andere eben nicht. ganz klar ist "Caligula 2" ein äußerst brutaler Splatter-Comic, der dem ersten Band in nichts nachsteht. Wer also auf sowas steht und keinen guten Plot braucht, der ist hier genau richtig, denn eine solide und fesselnde Story findet man hier nicht. Dabei ist "Das Herz von Rom" nicht einmal ein richtiger Nachfolger zum ersten Band, sondern spielt viele Jahre nach den Ereignissen von "Caligula 1". Der Dämon Caligula hat einen neuen Wirt gefunden und haust ganz oben an Roms Spitze und hinterlässt in seinem Dasein eine blutige Spur. Doch dem nicht genug, neue Dämonen scheinen mit von der Partie zu sein, denn so wird erklärt, wieso die hohen Herren Roms so skrupellos und böse agieren. Ihre abscheulichen Gräueltaten werden mit einer Besessenheit erklärt, die eigentlich nicht nötig wäre. Im Prinzip könnte man den ganzen Dämonen-kram hier weglassen, denn ohne diese wäre die Story sehr viel glaubhafter. Darüber hinaus hätte die Erzählung auch eine sehr viel bessere Struktur gebrauchen können. Lapham glänzt hier keineswegs und hat auf jeden Fall schon bessere Arbeiten abgeliefert, denn die Geschichte ist verworren und unklar gestaltet, macht immer wieder seltsame Sprünge, denen man nur schwer folgen kann.
Optisch wir gesagt sehr splatterig und brutal, auch wenn die Artworks nicht so schlecht aussehen. Die sexuelle Seite wurde im Vergleich zum ersten Band deutlich heruntergefahren, dafür fliegen aber gefühlt mehr Gliedmaßen durch die Gegend und es wird hektoliterweise Blut vergossen.
Fazit:Tja... irgendwie gefallen mir die Stories von David Lapham in letzter Zeit immer weniger und weniger. Der Autor scheint mir zu viel auf den Splatter-Faktor in seinen Geschichten zu setzen und verliert dabei die eigentliche Erzählung in Sachen Struktur und Güte vollkommen aus den Augen. Das ist auch bei "Herz von Rom" der Fall, denn der Geschichte fehlt es definitiv an struktuellem Inhalt und einer vernünftigen Story. Splatter-Fans kommen sicherlich auf ihre Kosten, aber das wars auch schon.
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