Links zur Rezension Inhalt:Dorothy und ihr Hund Toto gelangen erneut nach Oz. Diesmal allerdings auf ziemlichen Umwegen. Als nämlich der Zottelmann vor ihrem Haus erscheint und sie nach dem Weg nach Butterfield fragt, hilft sie ihm kurzerhand, den Weg zu finden. Doch schon bald stehen sie an einer seltsamen Kreuzung mit vielen Abzweigungen, die laut Dorothy vorher nicht so war. Letztendlich entscheiden sie sich für einen Weg, welcher unbewusst die Strasse nach Oz ist. Unterwegs treffen sie auf den Jungen Blitzgescheit, welcher der wirklich klügste Junge ist, auch wenn er gar nichts weiß. Zusammen sind sie unterwegs, um rechtzeitig zur Geburtstagsfeier von Prinzessin Ozma zu sein und natrürlich muss Dorothy auch noch den Weg nach Hause finden…
Meinung:„Die Strasse nach Oz“ ist der mittlerweile vierte Band der prächtigen Adaption in die neunte Kunst. Wer mit den Geschichten von L. Frank Baum vertraut ist, der weiß, dass die Oz-Saga per se eine märchenhafte Fantasy-Reihe ist, die voller toller Ideen ist, aber gleichzeitig auch mit dem erhobenen (erwachsenen) Zeigefinger wedelt. Kein Wunder also, das die Oz-Bücher und gerade das populärste von ihnen – Der Zauberer von Oz – in Amerika und auf der ganzen Welt als Kinderbuch-Klassiker gilt. Dabei gehen viele Elemente über ein Kinderbuch hinaus und auch bei der vorliegenden Geschichte ist das nicht anders. Dorothy (und ihr Hund Toto) gelangen einmal mehr auf eine wundersame und phantastische Reise, bei der sie allerlei Gefahren und vertrackte Situationen meistern müssen, aber auch viele Dinge lernen. Dabei merkt man dem Inhalt schon deutlich an das er ursprünglich am Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden ist („Road to Oz“ erschien erstmalig im Jahre 1909), denn nicht nur die Art wie die Charaktere reden klingt ein wenig altertümlich, auch einige (gesellschaftliche) Sichtweisen, die eben angerissen werden, wirken nicht mehr so ganz modern. Trotzdem ist die Geschichte spannend und lustig, weiß zu fesseln und macht einfach Spaß, weil sie – wie ihre drei Vorgänger – einfach nur wunderschön ist und eben auch Tiefgang hat. Bezeichnend für die Oz-Geschichten sind auch die neuen Charaktere auf die Dorothy trifft. Der Zottelmann, der einen seltsamen aber überaus nützlichen Liebesmagneten besitzt zum Beispiel, oder eben der oben erwähnte Junge Blitzgescheit, der eigentlich nichts weiß, obwohl er doch der klügste Junge sein soll. Natürlich ist das eine Art Metapher und gleichzeitig Charakterstudie, wie Problemforschung, denn irgendetwas fehlt dem Jungen ja anscheinen. Analogien sind hier definitiv zum feigen Löwen oder der Vogelscheuche ohne Hirn zu erkennen. Immer wieder führen diese seltsamen Figuren und die Dialoge dazu, dass man als Leser schmunzeln muss und das macht die Geschichte auch heute noch so lesenswert.
Optisch unterscheidet sich der Band nicht von den drei vorigen Werken (Zauberer von Oz, Ozma von Oz und das zauberhafte Land von Oz<LINK>) und das ist auch gut so. Einmal mehr hat Skottie Young am Zeichenbrett für diese Serie gesessen und man hätte wirklich keinen besseren Künstler für die Umsetzung der Oz-Saga finden können. Seine Artworks sind unglaublich schön und detailreich gezeichnet und habe eine atemberaubende Ausdrucksstärke. Dazu kommt noch die farbenprächtige Kolorierung und unterm Strich fängt die gesamte Optik die Atmosphäre der Oz-Welt perfekt ein. Wie zuvor kommt auch dieser Band als schmuckes Hardcover, von denen es ursprünglich zwei Varianten gibt. Einmal das normale wie im Coverbild oben zu sehen und eine auf 111 Exemplare limitierte Version in grünem Ledereinband – diese dürfte aber bestimmt schon ausverkauft sein (nur eine Vermutung). Wie auch immer, beide deutsche Versionen haben 30 exklusive Bonusseiten mit Skizzen und Artworks und Infos zu den Oz-Werken, die aus dem Archiv der Künstler stammen. <h4>Fazit:</h4> Auch die Adaption des vierten Oz-Buches ist auf ganzer Linie gelungen und garantiert höchsten Lesegenuss für Alt und Jung. Das meine ich, wie ich es sage, denn ich werde mich mit meiner Tochter hinsetzen und diese Comic-Reihe mit ihr angehen, denn ich halte die Oz-Geschichten generell für sehr lesenswert und die Comics (bzw. korrekter wäre hier wirklich Graphic Novels) sind einfach wunderschön umgesetzt, spiegeln zum Einen das Gefühl und die Atmosphäre der Bücher hervorragend wieder, zeigen zum Anderen das Ganze aber auch noch in atemberaubend schönen Artworks. Ein perfekter Märchen-Comic. Hervorragend! |
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