VorbemerkungBei Soldierboy handelt es sich um eine neue Übersetzung von „Forever Peace“. Damit im Kopf machte ich mich auf zu den anderen Rezensionen des Gates und fand dort diese Rezension von Glgnfz. Dieser Sammelband beinhaltet doch tatsächlich ein Buch mit dem Titel „Der ewige Frieden“. Inhaltlich sind beide Bücher, zumindest was die kurze Inhaltsangabe von Glgnfz her gibt, gleich. Vorsicht also für alle, die „Der ewige Friede“ bereits im Regal stehen haben. Theoretisch könnte ich es mir ab hier einfach machen und auf die Rezension von Glgnfz verweisen, da ich auf die gleichen Vor- und Nachteile des Romans komme und seine Einschätzung teile. Nichts desto trotz hier eine kurze Rezension:
InhaltWir schreiben das Jahr 2043. Ein Nuklearkrieg hat große Zerstörung über die Menschheit gebracht. Diese lässt sich davon allerdings nicht beeindrucken führt ihren Krieg munter weiter. Lediglich die Art der Kriegsführung hat sich, zumindest für die hochtechnisierte Allianz, geändert. So genannte Soldierboys, hochtechnisierte Kampfroboter, werden von ihren Operatoren aus sicherer Entfernung ferngesteuert und übernehmen das Töten. Dabei beträgt die maximale Dauer des „eingestöpselt seins“ 9 Tage. Der Mitentwickler des Interfaces weiß aber mehr über die Dauer von 9 Tagen und wieso es nicht länger sein soll. Sein Wissen könnte die gesamte Menschheit für immer verändern.
Aufmachung und Lektorat:Ein sehr solide geklebtes Buch. Sogar so solide, dass es manchmal ein wenig Gewalt bedurfte um bequem lesen zu können. Das Cover ist ansprechend gestaltet und zeigt einen Soldaten auf einer zerstörten Turbine oder Ähnlichem. Hat nur leider nicht besonders viel mit dem Inhalt des Romans an sich zu tun. Aber egal, mir gefällt's. Ein etwas schwerer wiegendes Manko ist dagegen beim Lektorat zu finden. Teilweise fehlen Buchstaben und/oder Wörter. Dafür sind sie an anderer Stelle doppelt oder falsch gesetzt. Schade eigentlich, weil so der Lesefluss doch gehemmt wird.
Fazit:Auch hier kann ich mich nur dem Fazit von Glgnfz anschließen. Ein sehr gut geschriebenes und sehr unterhaltsames Gedankenexperiment von Joe Haldeman. Der Schreibstil passt immer haargenau zu den Ereignissen und vermittelt perfekt die gewünschten Emotionen. Kommt es zu Gewalt, ist dies schnell, brutal und meist, aufgrund der Waffen, auch blutig. Nicht falsch verstehen, es ist kein Splatter oder ähnliches, sondern nur der „normale“ Wahnsinn des Krieges. Alle Figuren des Romans handeln in meinen Augen nach ihren eigenen persönlichen Motiven und sind sehr glaubwürdig geschrieben. Eins der größten Mankos des Buches ist aber der plötzliche Schluss. Als ich mich den letzten 60 Seiten näherte, bekam ich immer mehr das Gefühl ,dass da noch ein zweiter Roman kommen müsse. Aber nein, Haldeman quetscht tatsächlich alles an offenen Fragen und Handlungen in dieses knappe Ende. Es wäre sicherlich interessant gewesen, das Gedankenexperiment an dieser Stelle weiter zu führen. Schade. Nichts desto trotz für mich eine klare Empfehlung für Fans ernsterer Sci-Fi.
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