Links zur Rezension Andere Player's Guide von S&S:
Player's Guide to Fighters and Barbarians
Seit der d20 Lizenz hat so ziemlich jeder Verlag eigene Klassenbücher herausgebracht, die mehr oder weniger gut gewesen sind. Auch Sword & Sorcery schlägt mit ihrer Player’s Guide Serie in diese Bresche. Doch von S&S ist man meist Gutes gewohnt und deswegen lohnt sich ein näherer Blick sicherlich. Außerdem ist Fighters and Barbarians nicht einfach ein Klassenbuch im Allgemeinen, sondern bezieht sich weitgehend auf das S&S hauseigene Setting „Scarred Lands“. Auf dem Cover des 140 Seiten starken Buches findet man zum Einen, Thain den Zwergenkrieger und König von Burok Torn und zum Anderen die Barbaren-Hexenmeisterin Zarra. Sie repräsentieren jeweils die beiden Teile des Buches, Thain die Krieger und Zarra logischerweise die Barbaren.
Einleitung Auf vier Seiten werden die Rollen von Kriegern und Barbaren in den verschiedenen Rollenspiel-Settings, wie z.b. High Fantasy und Gothic Horror, aufgeführt. Außerdem wird hier kurz eine reine Krieger-Kampagne angeführt. Alles in allem ist dieser Abschnitt aber eher mäßig und nicht mehr als ein kleiner Aufwärmer für den Rest des Buches.
Buch Eins - Krieger: In drei Unterkapiteln beschäftigt sich dieses Buch ausschließlich mit Kriegern und Kämpfern. Beginnend mit einem kleinen geschichtlichen Abriss der Kriegskunst in den „Scarred Lands“, geht es hier schnell ans Eingemachte, denn es werden detaillierte Informationen zu jeder Kriegerart der „Scarred Lands“ geboten. Neben einer kurzen Beschreibung der Region oder Nation aus der eine Kriegerart stammt, findet man hier auch die bevorzugten Waffen, Rüstungen und Ausbildungen bzw Talente (Feats), die ein eben solcher Krieger aus dieser Region gerne benutzt. Dieser Abschnitt richtet sich so eher hauptsächlich an den SL, denn die gegebenen Informationen lassen ihm die Möglichkeit, die Krieger in den einzelnen Regionen schön in Szene zu setzen und korrekt auszustaffieren. Der nächste Abschnitt beschäftigt sich mit den großen Kriegsschulen der Scarred Lands, von denen man weiß, das sie die besten Krieger überhaupt hervorbringen, die man in Ghelspad finden kann. Dabei werden die Schulen selbst eher links liegen gelassen und der Fokus liegt eben auf den Kriegern, die eine Schule produziert und welche Talente und Kampfstile diese lehrt. Dabei sind die Schulen in große und kleine Schulen eingeteilt, wobei jede ihre Vorzüge hat und besondere Krieger hervorbringt. „Clayborn“ z.b. bildet schwergerüstete Krieger aus, die hervorragend geeignet als schwere Infanterie sind, während „Glamer Hill“ seine Krieger sowohl in der Kampfkunst als auch in der Magie ausbildet. Eine ganz andere Richtung schlägt da „Plague“ ein, die zwar nicht dem bösen Kult „Cult of Ancients“ angehört, aber doch stark in diese Richtung geht. Hier werden die Krieger zu fiesen Meuchelmördern trainiert, die oftmals später die Assassin Prestigeklasse wählen. So ziehen sich die verschiedensten Varianten durch die verschiedenen Schulen und bieten eine Vielzahl an Wahlmöglichkeiten, sowohl für SL als auch für die Spieler. Der dritte Teil des ersten Buches behandelt die Mercenaries, die Söldner von Ghelspad. Auf ca. zehn Seiten werden hier die Fähigkeiten und die Motivationen eines Söldners dargelegt. Außerdem finden sich hier Beschreibungen zu den bekannten Söldnergruppen, die man in Scarn antreffen kann.
Buch Zwei – Barbaren: Die ersten zehn Seiten des Barbaren-Buches bieten reine Abhandlungen der verschiedenen Stämme des Landes. Hauptsächlich werden die historischen Geschehnisse aus den verschiedenen Blickwinkeln der Stämme erzählt, dabei werden ein paar besondere Gegebenheiten des jeweiligen Clans aufgeführt. Im nächsten Kapitel werden dann die verschiedenen Barbarenstämme von Ghelspad näher beleuchtet und es werden viele Details geboten, wie „Wo sind sie zu finden und wer sind ihre Feinde?“ oder welche Fertigkeiten und Talente die Krieger entwickelt haben. Klar sind die Stämme sehr verschieden und man wird einige mögen und einige nicht so sehr, aber interessant sind sie irgendwie alle. Das abschließende Kapitel des Barbarenbuchs beschäftigt sich mit der spirituellen Seite derselbigen. Das Kapitel erzählt von Totems, barbarischer Magier und ihrem Glauben und wie sie ihre Götter anbeten. Alles in allem ein interessanter Abschnitt, der stark in Richtung des alten AD&D Supllements „Alles über den Barbaren“ geht.
Anhänge: Neben den zwei Büchern über Krieger und Barbaren findet sich auch noch ein umfangreicher Anhang im Supplement. Genauer gesagt ist der Anhang in drei Anhänge unterteilt. Zum ersten sind da die neuen Feats und Variant Rules, und vorweg gesagt, es gibt eine Menge von diesen im Buch. Weiterhin gibt es noch neue Prestigklassen und eine Sektion mit neuen Waffen und Ausrüstungsgegenständen. Viele der neuen Feats sind sehr interessant, vor allem die Feats für Barbaren, die sich speziell auf Totems beziehen. Auch bei den Variant-Regeln sind einige brauchbare Sachen dabei, wie z.b Permanent Wounds oder Signature Strike, mit dem sozusagen einen warnenden Hinweis geben kann (nach dem Motto: wenn ich gewollt hätte wärst du jetzt tot). Die Prestigeklassen bewegen sich von durchnittlich bis sehr gut und es gibt insgesamt 13 davon. Aber egal, ob Knight of the Coventacle, Master of Iron Wind, Nine Stings Master oder Ragewitch. Alle PK’s haben was für sich und es gibt sicherlich für jeden Geschmack was. Im letzten Anhang finden sich dann die versprochenen neuen (und alten) Waffen. Dabei sind einige sehr exquisite Varianten zu finden, wie z.b. die Razorchain, eine Klingenbewehrte Kette übelster Sorte. Dennoch stammen viele der Sachen in diesem Abschnitt aus alten Scarred Lands Produkten. Weiterhin finden sich in diesem Abschnitt auch noch neue Waffen/Rüstungs-Bezauberungen und verschiedenste Materialien für Waffen und Rüstungen, die man in den Scarred Lands finden kann.
Sonstiges: Das Buch ist wie bei S&S üblich von der Qualität her sehr hochwertig. Das Layout ist schick und übersichtlich, wenn auch komplett in schwarz-weiß, aber das ist ja Quasi-Standard bei d20 Produkten. Die Illustrationen reichen von gut bis hervorragend, und gerade das Artwork des Covers ist herrlich. Regeltechnisch ist das Buch schon an der Revised Edition der Corerules orientiert, also für v3.5 geeignet.
Fazit: Der Player’s Guide to Fighters and Barbarians ist sein Geld wert, wenn auch nur für Scarred Lands Spieler, denn die feilgebotenen Informationen sind zu 70 - 80% Scarred Lands spezifisch. Das heißt zwar keineswegs, das man jene Krieger nicht auch in anderen Settings benutzen kann, es bedeutet nur viel mehr Arbeit, sie einzubringen. Dennoch sind die verschiedenen Kulturen, Barbarenstämme, Schulen, Prestigeklassen und Gegenstände äußerst interessant. Scarred Lands Spieler kommen an diesem Buch eigentlich nicht vorbei, Spieler anderer Settings sollten sich das genau überlegen, auch wenn ihr Geld letztendlich nicht schlecht investiert ist, denke ich das jene Spieler das Buch sicher um eine Note abwerten würden. Qualitativ gesehen ist das Buch, das auf die Revised D20 Regeln zugeschnitten ist, wie man es von S&S gewohnt ist: sehr gut. |
||||||||||||||||||||