In der Player’s Guide Reihe von S&S dürfen natürlich die magiebegabten Charaktere nicht fehlen und genau damit beschäftigt sich das vorliegende Buch auf 160 schwarz-weiß bedruckten Seiten. Dazu ist es in vier „Bücher“ unterteilt, die in sich noch mal in einzelne Kapitel aufgeteilt wurden. Das Cover zeigt eine sehr gute Illustrationen von drei, mehr oder weniger typischen Vertretern der drei Klassen, die im Buch behandelt werden und stammt aus dem Zeichenstift von Michael Phillippi, der alle Covers der Player’s Guide Serie zeichnet. Die Illustrationen im inneren des Buches sind von verschiedenen Zeichnern und reichen von mittelmäßig (Tim Truman) bis hin zu sehr gut (Mark Smylie). Ein einheitlicherer Standard bei diesen Illustrationen wäre wünschenswert, denn das Artwork macht ein Buch erst richtig attraktiv.

 

Einleitung:

Das Buch folgt einem Schema das sich anscheinend durch alle Player’s Guide ziehen soll und so beschäftigt sich die Einleitung kurz mit kurzen Informationen zu den verschiedenen Rollenspielsettings, in denen Zauberer und dergleichen gespielt werden (z.B. High Fantasy, Gothic Horror). Außerdem werden jeweils Kampagnen kurz beleuchtet, deren Gruppen komplett aus einer der behandelten Klassen besteht. Über den Sinn kann man sich streiten, aber interessant sind diese Ideen auf jedenfall.

 

Buch Eins – Zauberer:

Wie die anderen „Bücher“ auch ist dieser Oberabschnitt in zwei Kapitel aufgeteilt, die sich nur mit den Zauberern beschäftigt. Dabei sind die einzelnen Bücher auch von jeweils anderen Autoren geschrieben worden. Im ersten Kapitel über Magier finden sich Magierarten, die man in den Scarred Lands antreffen kann, wie z.b. den Calastian Battlemage oder die Runewizards von Burok Torn. Dabei werden die wichtigsten Informationen zu den einzelnen Magiern aufgeführt, wobei nicht nur solch elementare Dinge wie bevorzugte Zauber und Talente niedergeschrieben sind, sondern auch wer die Magierkaste derzeit grad anführt und welchen Hintergrund und welche Motivation der entsprechende Zauberverein hat. Außerdem sind in diesem Kapitel noch einige der bekanntesten Magier Ghelspads mit Werten und Beschreibungen zu finden. Das zwiete Kapitel beschäftigt sich mit Magierschulen und besonderen Zauberbüchern oder magischen Insignien. Letztere sidn hier besonders interessant, denn es finden sich u.a. auch besondere Fallen für die angesprochenen Zauberbücher, welche gerne von dem einen oder anderen Magier genutzt werden.  Auch die Schulen der Magie erhalten, ähnlich wie die Magiergruppierungen in Kapitel Eins, detaillierte Beschreibungen.

 

Buch Zwei – Barden:

Dieser Teil ist ähnlich aufgebaut wie der Bereich der Magier. Im ersten Kapitel befinden sich besondere Bardengruppierungen und Bardenarten, die in den verschiedenen Regionen von Scarn zu finden sind. Dabei sind die Informationen ebenso detailreich wie bei den Magiern. Auch der zweite Abschnitt über die Barden beschäftigt sich mit der Magie und besonderen Gegenständen derselbigen, wobei hier einige wirklich interessante Bardenlieder zu finden sind.

 

Buch Drei – Hexenmeister:

Gleiches Schema, andere Klasse. Hexenmeisterarten gibt es in Ghelspad zur Genüge und zumindest die bekanntesten Richtungen sind hier aufgeführt. Dies wiederum sehr detailliert und mit den wichtigsten Informationen, die sowohl Spieler als auch Spielleiter benötigen, um diese Hexenmeister erfolgreich ins Spiel einzubringen. Dabei zielt dieses Kapitel, ebenso wie die äquivalenten Kapitel der anderen Klassen, deutlich auf den SL ab, den dieser kann mit der Fülle an Infos eindeutig mehr anfangen und so seiner Kampagne echtes Leben einhauchen.

Im sechsten Kapitel werden dann ein paar Gruppierungen von Hexenmeister beschrieben, die ihr Unwesen in den vernarbten Ländern treiben. Auch hier finden sich schon einige sehr interessante Bruderschaften, die durchaus eine Kampagne bereichern können.

 

Die Anhänge:

Im ersten Anhang findet sich ein kleiner Sack voll neuer Feats (Talente), die zum Teil wirklich brauchbar sind, zum Teil aber auch nicht. Insgesamt sind es wohl über 20 neue Feats, mit denen man einen Zauberer, Barden oder Hexenmeister noch weiter spezialisieren kann, als mit den Standardfeats. Dabei sind natürlich viele Feats auf die Begebenheiten in den Scarred Lands ausgelegt, weshalb sich viele z.b. mit Dämonologie beschäftigen, hier besonders die Feats für Hexenmeister, denen die Magie ja bekanntlich durch die Adern fließt.

Anhang Zwei bringt auf guten 30 Seiten eine Vielzahl an neuen Prestigeklassen. Vom Dämonologen bis hin zur Mondhexe wird ein breites Spektrum für die drei Grundklassen mit denen sich das Buch beschäftigt, angeboten. Zusätzlich wird zu Beginn des Anhangs darauf eingegangen wie sich die PK’s aus den Corerules am Besten in die Scarred Lands einpassen lassen.

Der letzte Anhang liefert ein paar Werkzeuge der Magie, wie z.b. neue Zauber, Musikinstrumente für den Barden oder eine breite Liste für Vertraute in den Scarred Lands. Alles in Allem bietet dieser Anhang nicht viel Neues.

 

Allgemeines:

Generell kann man diesen Player’s Guide als Quellenbuch für das Sword&Sorcery hauseigene Setting Scarred Lands bezeichnen, denn im Grunde beziehen sich alle Beschreibungen von Magiern, Barden und Hexenmeistern, sowie den Bruderschaften, Gilden und Schulen und auch die Talente und Prestigeklassen in den Anhängen auf diese Welt. Dennoch sind ein Großteil der Ideen in diesem Buch auch für andere Welten zu verwerten und lassen sich mit ein paar Handgriffen gut portieren

 

Fazit:

Der Player’s Guide zu den Magiebegabten der Scarred Lands ist durchaus sein Geld wert und für Spieler und SL dieses Settings gleichermaßen interessant. Dem SL bietet das Buch die Möglichkeit seine Kampagnen durch exklusivere Charaktere erheblich zu bereichern, die Spieler können ihre magiebegabten Charaktere weiter individualisieren und vor allem spezialisieren. Doch das Buch ist nicht nur für Scarred Lands Spieler interessant, den die meisten feilgebotenen Informationen können recht einfach in andere Settings übernommen werden. Dennoch denke ich das für die Nicht-Scarred Lands Spieler die Wertung ein wenig niedriger ausfallen würde, wahrscheinlich irgendwo im hinteren Drei-Punkte-Bereich.