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The Goon 6 - Böses Blut
Bewertung:
(4.4)
Von: Gordon Gurray
Alias: Talamar
Am: 18.01.2011
Autor:Autor & Zeichner: Eric Powell, Gastzeichner: Neil Volkes, Kyle Hotz, Michael A. Oeming, Mike Hawthrone, Tony Shasteen, Mike Allred
Übersetzer:Frank Neubauer
Typ:Comic / Graphic Novel
Setting:The Goon
VerlagCross Cult
ISBN/ASIN:978-3-941248-25-0
Inhalt:144 Seiten, Hardcover, DinA5-Format, ab 16+ Jahren
Preis:19,80 EUR
Sprache:Deutsch

Inhalt:

Der Krieg gegen den Zombie-Priester und seine Horden aus untoten Maulsperren wendet sich nach vielen verlustreichen Schlachten scheinbar endlich zu Goons Gunsten. Mit der Kontrolle über die Friedhöfe der Stadt haben Goon und der Bussard dem unheiligen Priester einen Engpass an frischen Leichen beschert, ohne die seine Macht über die Lonely Street schwindet. In die Ecke gedrängt beschwört der Priester eine Kreatur herauf, deren Grauen das seiner früheren Schöpfungen bei weitem übersteigt. Goons Stadt wird erneut von einer Plage des Bösen überschwemmt, und diesmal sieht es so aus, als könnte selbst er dem bösen Blut kein Einhalt gebieten...

 

Dieser Band setzt sich aus der oben beschriebenen Hauptgeschichte, die den eigentlichen Goon-Plot vorantreibt und einer Handvoll Kurzgeschichten - darunter die Skandal-Story "Satan's Sodomy Baby" - zusammen.

 

Zu Story, Schreibstil & Artwork:

Im Gegensatz zu einigen anderen Comic-Serien wird "The Goon" auch mit dem sechsten band nicht langweilig. Eric Powell - seines Zeichens geistiger Vater, Autor und Hauptzeichner des Goons - glänzt immer wieder mit umwerfenden neuen Ideen, die einfach derbe unter der Gürtellinie sind, aber genau deswegen unglaublich viel Spaß machen. "The Goon" ist bitterböse, bietet knallharte Action und fiese Sprüche ohne Ende - außerdem ist der Ekelfaktor hoch und "The Goon" bewegt sich immer an der Grenze des guten Geschmacks, eine Gratwanderung, die der Autor aber aus dem Effeff beherrscht. Selbst die - in den USA sehr kontrovers angekommene Geschichte - "Satan's Sodomy Baby" ist schon sehr heftig, aber sie zeigt auch den typisch abgedrehten Humor von Powell. Die Story gab es übrigens nur als klein aufgelegtes Nebenheft zur eigentlichen Serie und wurde nie wieder nachgedruckt. Umso schöner, das sie hier auch in Deutschland zu lesen ist. Die anderen Kurzgeschichten sind dann nettes Beiwerk, haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Nicht alle wurden von Powell selbst gezeichnet, aber immerhin geschrieben.

Zurück zur Hauptstory. Der Plot um den Krieg mit dem Zombiepriester und seinen Maulsperren spitzt sich mehr und mehr zu. Richtig zur Sache geht es dann, als der Bussard dem Zombiepriester den Zombiehahn zudreht und dieser sich mit der Leichenmutter und ihren kleinen grässlichen Sprösslingen eine ganz andere Monstrosität beschafft. Die Lage scheint aussichtslos und die kleinen blutrünstigen Biester machen sich mehr und mehr in der Stadt breit. Zu allem Übel tritt auch noch Dr. Alloy an Goon heran, denn sein echsenhafter Diener Lagarto scheint die Sümpfe unsicher zu machen, nachdem Dr. Alloy selbst im Knast sitzt und der Riesenechse sein Menschlichkeitsserum nicht mehr geben kann. Geschickt verknüpft Autor Powell all diese Plots miteinander und immer wieder gibt es Parallelen zu anderen Stories - wie beispielsweise Franky der in der Hauptgeschichte irgendwann ein Comic in den Händen hält, welches kein geringeres als das "Satan's Sodomy Baby" Comic ist.

Die Erzählungen respektive die Erzählungen sind wie immer sehr vielseitig und unglaublich fesselnd. Die immer wieder neuen und guten Ideen, sorgen für einen beständig wehenden frischen Wind. Dabei bleibt "Goon" aber seinen Grundlagen treu und nimmt sich selbst nicht ganz so ernst. "The Goon" ist und bleibt splatterige Horror-Action mit viel Humor und großen Sprüchen. Auch zeichnerisch bleibt alles beim alten, auch wenn man das Gefühl hat, das die Artworks von Powell mit jeder Story noch einen Tacken besser werden. So oder so, der Stil bleibt derselbe. Gut so.

Auch die Kurzgeschichten, die nicht von Powell gezeichnet wurden, gehen in Ordnung und zeigen Goon einmal etwas anders. Das ist ebenfalls gut und bringt ein wenig Abwechslung, vor allem, da es nur um die Kurzgeschichten geht, die eigentliche Serie kommt auch weiterhin aus Powells Feder. So oder so, die alternativen Zeichner scheinen sehr sorgfältig ausgewählt und Alles in Allem sehen die Artworks einfach top aus.

 

Qualität & Ausstattung:

Auch der sechste Band kommt wieder im DinA5-Hardcover und ist hervorragend produziert. Extras gibt es diesmal keine.

 

Fazit:

"The Goon" rockt und das mit jedem Band mehr und mehr. Autor Powell glänzt mit neuen und frischen Ideen und schafft es auch weiterhin seine Leser enorm zu fesseln. Die Hauptstory wird in diesem Band wieder mit großen Schritten fortgeführt und sie hat mächtig Potenzial, welches nicht verschwendet wird. Auch die vielen Seitenhiebe und Gimmicks, die der Autor in seine Geschichte einbaut, lockern die Sache auf und sorgen für viel Dynamik und Vielschichtigkeit. Enorm abgefahren ist auch die skandalöse Kurzgeschichte "Satan's Sodomy Baby", die ihren Weg in diesen Band gefunden hat und die aus optischer Hinsicht überzeugt "Goon" schon von Anfang an. Tolle Serie, die nichts von ihrem bitterbösem Humor und der splatterigen Action verloren hat und einfach immer noch enorm viel Spaß macht - mehr noch: "The Goon" wird zweifellos mit jedem Band besser. Zugreifen!