Links zur Rezension Cthulhu-MonsterbuchDas Malleus Monstrorum (der Titel ist angelehnt an das berühmte Malleus Maleficarum, dem Hexenhammer) ist das Kreaturenbuch für das Cthulhu System. Es werden um die 150 Wesenheiten und Götter beschrieben, die in den Geschichten über den Cthulhu - Mythos vorgestellt wurden. Das Hardcover passt optisch perfekt zu den beiden Grundregelwerken, auch wenn es etwas farbenfroher gestaltet wurde. Es sieht einfach gut aus. Die 200 Seiten sind wie gewohnt in Grautönen gehalten.
Das Buch besteht aus lediglich 2 Kapiteln. Das erste beschäftigt sich mit den Kreaturen des Mythos, das 2. mit den Göttern des Mythos. Alle Einträge, egal ob einfache Dienerrasse oder mächtige Gottheit, beginnen mit einer kurzen Geschichte, die üblicherweise die Begegnung des Wesens mit einem oder mehreren Menschen beschreibt. Diese Geschichten entstammen direkt den Erzählungen des Mythos, für Interessierte mit Quellenangabe des jeweiligen Buches. Am Ende jedes Eintrags wird diese Begegnung aufgelöst; meist wird die Leiche des Menschen gefunden. Diese Geschichten sind in der Regel sehr gelungen und bieten einen guten Eindruck, wie eine Begegnung mit dem Wesen aussehen könnte. Doch auch die spielrelevanten Daten dürfen natürlich nicht fehlen, und so findet sich zu jedem Wesen der passende Werteblock. Dazu noch ein Text mit Spielleiterinformationen, wie Herkunft, Aussehen und dem Verhalten des Wesens und einer Erklärung eventuell vorhandener Sonderangriffe und der Eintrag ist komplett. Bei den Illustrationen geht Pegasus den von den Grundregelwerken bekannten Weg und verzichtet auf detaillierte Zeichnungen. Stattdessen finden sich Bilder von Gemälden, Kupferstichen, Wandmalereien oder auch Flugblättern, die irgendwie mit dem Wesen zu tun haben. So zeigt zum Beispiel das Bild zu der Rasse der Wanderer, einer parasitären Rasse, die sich in schlafende Menschen einnistet und dort beginnt, dessen Körper zu übernehmen, die Röntgenaufnahme des Halses einer Frau, auf der ein seltsamer, tintenfischähnlicher Schatten zu sehen ist. Diese ungewöhnliche Art der Illustration hat mehrere Vorteile. So kann man die Bilder den Spielern vorlegen, ohne ihnen zuviel Informationen mitzuteilen. Zudem ist der Schrecken, den diese Wesenheiten ausstrahlen sollen, schwer in einer detaillierten Zeichnung einzufangen, und sie würden dem Gedanken des Unbeschreibbaren selten gerecht. So bleiben die Kreaturen immer noch geheimnisvoll.
Neben den Monstern finden sich sporadisch Anregungen in Form von Abenteuerideen, die das einbauen der Wesen in eine Kampagne erleichtern sollen. Außerdem findet man immer mal wieder Tagebucheinträge des fiktiven Forschers Sir Hansen Poplan. Dieser hat die ganze Welt bereist, und Informationen über die Mythoswesen aus allen erdenklichen Quellen zusammengetragen. Auch diese Informationen könnte man den Spielern überlassen, denn auch wenn sie teilweise ins Detail gehen sind sie doch rein spekulativ. Ein kleiner „Aussprache-Guide“ für Mythosnamen rundet das Buch ab. Diese Regeln sind keineswegs Offiziell, denn es gibt keine festgelegte Aussprache, sondern nur Vorschläge von Pegasus Press. Bei Namen wie L´gy´hx oder Xo Tl´mi-go sicherlich eine sinnvolle Hilfe.
Fazit: Wie immer: Sehr schön. Optisch ein Knaller, ist dieses Buch auch inhaltlich keine Enttäuschung. Wer von den Kreaturen des Mythos nicht genug haben kann oder wem das Spielleiterhandbuch zu wenig Auswahl bietet wird zufrieden sein. Gelegenheitsspieler werden jedoch mit den Monstern aus dem Spielleiterhandbuch ausreichend bedient. Kein Pflichtkauf, aber eine sinnvolle Ergänzung.
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