Ein weiteres Core-Book als Reprint vor mir, nachdem ich schon das Player´s Handbook rezensieren durfte und doch angetan war. Bei der Rezension des AD&D 2nd Edition Monster Manuals gelten für mich dieselben Prämissen, wie sie auch schon beim Player´s Handbook galten (nachzulesen hier: www.dnd-gate.de/gate3/page/index.php ).
Wie immer erst das Layout: Auf 384 Seiten werden hier eine Vielzahl von Monstern aufgeführt (die genaue Zahl habe ich nicht gezählt), von denen jedes mit Illustrationen versehen ist. Diese sind bis auf wenige Ausnahmen farbig gestaltet, wobei mir der Stil bei einigen Zeichnungen ausgesprochen gut gefällt (z. B. die Zeichnungen von Tony DiTerlizzi, der auch für einiges des Planescape-Artworks verantwortlich war), bei anderen eher nicht so, wobei dies sicherlich reine Geschmackssache ist. Wichtig ist, dass jeder Monstereintrag mit einer Illustration versehen ist, damit der Spielleiter (und evtl. die Spieler) einen Eindruck des Wesens hat/haben. Bei der „Zeichnung“ des „Invisible Stalker“ musste ich sehr schmunzeln; ein leerer Rahmen mit weisser Fläche ist doch sehr passend!
Der Einband ist wieder in grün-gold gehalten, passend zu den anderen Core-Books und optisch im Regal einfach schön. Leider habe ich auch hier das Problem, dass sich die Seiten am unteren Rand leicht wellen, man muss schauen, wie sich das entwickelt
Der Preis lag bei Erscheinen des Werkes bei US-$49,95, aber mittlerweile ist es neu für knapp 28,00 € zu haben, was definitiv ein fairer Preis für das Buch ist.
InhaltDas Monster Manual gliedert sich grob in 3 Teile: Einführung, Monster, Anhang, wobei Einführung und Anhang nur sehr wenige Seiten in Anspruch nehmen.
In der Einführung wird kurz erklärt, wie man das Werk benutzen sollte („How to use this book“). Dahinter verbirgt sich die Erklärung zu den zahlreichen Abkürzungen und Werten, die sich in den späteren Stat-Blocks zu den Monstern wiederfinden werden. Ich war froh, diese Einführung zu haben, da ich als AD&D 2nd-Neuling beim Durchblättern auf ein paar Unklarheiten gestossen bin, insbesondere bei psionisch begabten Monstern, wobei ich hier später noch sehr kritische Anmerkungen habe.
Im Anschluss werden die Monster samt, falls vorhanden, Unterarten aufgeführt, alphabetisch sortiert und meist mit einem Eintrag von einer kompletten Seite als Länge. Natürlich würde es jeglichen Rahmen sprengen, wenn ich alle Monster einzeln hier aufführen würde. Allgemein kann ich sagen, dass, mit einigen kleineren Ausnahmen, die aber noch erläutern werde, sicherlich für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Ich habe Monster gefunden, die ich so noch nicht kannte (oder schon wieder vergessen hatte) und natürlich viele „alte Gesichter“ wiedergesehen.
Grundsätzlich ist ein Monstereintrag folgendermaßen aufgebaut:
a) Statblock, in dem die wichtigsten Eigenschaften wie Trefferpunkte, Erfahrung, THAC0, Schätze, Attacken etc. im AD&D 2nd eigenen Stil aufgeführt werden. b) Illustration des Monsters (rechts neben Statblock) c) Beschreibung des Monsters: Reine, sehr schöne Fluffbeschreibungen des Wesens. Nüchtern geschrieben, trotzdem natürlich hilfreich. d) Combat: Selbsterklärend; auch mögliche Taktiken werden angesprochen. e) Habitat/Society: Wie leben Monster und wie sieht ihre Gesellschaftsform aus. Gerade bei humanoiden Gegnern, die öfter auftreten wichtig und hier gut dargestellt. f) Ecology: Hier geht es um den ökologischen Einfluss, den Monster auf ihre Umwelt haben und welche „Ziele“ Wesen haben. Mag nicht für jeden interessant sein, ich fand es spannend.
So, kommen wir mal zu den Kritikpunkten, wobei ich hier eigentlich nur zwei anbringen kann/werde, da ich ja nicht versucht habe, Monster nach balancetechnischen Kriterien zu beurteilen.
Als erstes bin ich sehr stutzig geworden bei den Baatezu und Tanar´ri, oder, wie man sie aus späteren Editionen kennt, Devils und Demons (offensichtlich durften diese Bezeichnungen damals nicht benutzt werden…). Vielleicht sehe ich dies ja auch komplett falsch, schließlich heisst das Spiel „Dungeons & Dragons“, aber trotzdem spielen für mich diese Wesen in Kampagnen eine durchaus sehr wichtige Rolle. Dies hat für mich auch etwas damit zu tun, dass sie im Gesinnungssystem einfach mal ohne Wenn-und-Aber das „Böse“ dar, ihr himmlischer Gegenpart das „Gute“. So, nun bin ich entweder mit Blindheit geschlagen oder es gibt keine himmlischen Wesen in diesem Monster Manual. Und es gibt genau so viele Aal-Arten wie Baatezu, nämlich 4, wobei bei den Baatezu davon 3 Stück Absishai sind. Tanar´ri gibt es genau zwei, Balor und Marilith. Ich weiss nicht, ob es da später noch ergänzende Werke gab, was aber für dieses Buch ja eh unerheblich ist. Da hilft es auch nicht, dass es wenigstens noch zahlreiche Quasits/Imps gibt…
Fand ich doch etwas komisch, vor allem, weil bei allen anderen Monstern dies teilweise umgekehrt ist. Alleine die Vielzahl an Drachen und Riesen…und da dann so wenig.
Die zweite Kritik ist mir dann noch ein wenig mehr sauer aufgestossen, da sie mich Geld gekostet hat. „Wie jetzt?“, werden einige fragen. Nun, ich habe am Anfang erwähnt, dass die Abkürzungen für psionische Monster erklärt wurden. Ist auch toll, nur…was bringt es, wenn ich nicht weiss, was die Kräfte machen? Dafür braucht man dann nämlich das „Psionics Handbook“. Und falls man es nicht besitzt bzw. kaufen will, dann kommt der Ratschlag, sie entweder zu ignorieren (und damit die Monster schwächt) oder ein magisches Äquivalent verwenden soll.
Freunde, das geht nicht! Wenn ich die Grundbücher habe, will ich damit spielen können und zwar mehr oder weniger „By the book“. Da psionische Kräfte in den Grundregeln nicht vorgesehen sind, sollten im Monster Manual meiner Ansicht nach gefälligst die magischen Äquivalente drinstehen und als Anmerkung, dass wenn man mit dem optionalen „Psioncs Handbook“ agiert, dann diese durch psionische Kräfte ersetzt. Aber nicht umgekehrt!
Ich habe mir das „Psionics Handbook“ gebraucht zugelegt. Natürlich trifft es nicht auf alle Monster zu (habe nicht nachgezählt), aber ein Mindflayer (eines DER AD&D-Monster!) oder Aboleth ohne psionische Kräfte…naja.
Den Abschluss des Buches bilden eine „Blank Form“, die man kopieren kann, um evtl. eigene Monster zu kreieren und dort die wichtigsten Dinge einzutragen, „Summon Monster“-Tabellen und Tabellen für NSC und das evtl. mitgeführte (magische) Equipment.
Fazit:Natürlich wirkt die Kritik wieder viel länger als das Positive, nur bei einem Monsterhandbuch kann man meiner Meinung gar nicht spezifisch so viel Positives sagen, da vieles doch wohl erst beim Spielen am Tisch selber auffällt. Grundsätzlich ist dieses Buch vollkommen in Ordnung, Nein, es ist richtig gut. Es ist umfangreich, es liefert die Informationen, die man braucht, es ist weitestgehend vielfältig. Die Kritikpunkte haben mich gestört und ich gehe deshalb auch mit der Wertung nach unten.
Trotzdem eine absolute Kaufempfehlung, gerade, aber nicht nur, für Sammler, wenn man AD&D 2nd mag. Die Schwächen dieser Edition sollte man kennen, aber sie waren, wie bei der letzten Rezension des Player´s Handbook, hier kein Bewertungskriterium.
Nachtrag: Mir fehlt noch der AD&D 2nd Ed. Dungeon Master´s Guide. Werde ich mir kaufen, ohne Zweifel, einfach, weil die Bücher sich gut im Regal machen.
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