Wie rezensiert man am besten einen Spielleiterschirm? In der Vergangenheit war es bisher immer so, dass es noch irgendwelche „Beilagen“ gab wie z. B. Zufallstabellen oder ähnliches, aber hier hat man wirklich nur den reinen Schirm.
Ich fange am besten einfach damit an, was ein Spielleiterschirm für mich leisten muss, damit er brauchbar ist:
Zum einen dient er, egal, ob dies nun jeder mag, als Sichtschutz für die Unterlagen und evtl. Würfelwürfe des Spielleiters. Um dies zu gewährleisten, braucht er auf jeden Fall eine gewisse Höhe und natürlich eine Grundstabilität, damit er nicht bei jeder Berührung direkt umfällt.
Zum anderen sollte er dem Spielleiter spielrelevante Informationen übersichtlich auf einen Blick bieten, so dass ein zügiges Spiel gewährleistet ist und nicht ständig in Regelbüchern geblättert werden muss.
InhaltBei dem D&D Dungeon Master´s Screen handelt es sich um einen generischen Spielleiterschirm, d. h. er sollte für alle Abenteuer nutzbar sein. Zu anderen WotC-Produkten wie z. B. Rise of Tiamat gibt es einen separaten Schirm zu kaufen, der dann natürlich abenteuerspezifische Informationen enthält.
Fangen wir mit den „technischen“ Sachen an. Der Dungeon Master´s Screen ist äußerst stabil aus dicker Pappe und hochglanzbedruckt. Auf der Rückseite zeigt es einen Kampf von Abenteurern gegen einen roten Drachen und seine Koboldgehilfen, was sehr ansprechend aussieht. Zu bemängeln ist aus meiner Sicht die doch etwas geringe Höhe von gerade einmal 21,5 cm; da hätte es doch ein wenig mehr sein dürfen. Insgesamt besteht der Schirm aus 4 Paneln, die auf der Innenseite mit Informationen gefüllt sind.
Panel links außen: Dieser Abschnitt widmet sich ganz den NSC-Informationen. Hier werden mögliche Characteristics, Bonds, Flaws und Ideals von NSC in Random-Tabellen aufgelistet, ebenso wie ein Name Generator. Nützlichkeit? Für das Charakterspiel vielleicht ab und an nutzbar, aber es fehlen mir doch eine spieltechnische Werte, die in meinen Augen wichtiger gewesen wären.
Panel links Mitte bis Hälfte Panel rechts Mitte: Hier werden nochmal, garniert von den wirklich amüsanten Bildern aus dem Player´s Handbook, die verschiedenen möglichen Conditions aufgelistet inklusive ihrer regeltechnischen Auswirkungen. Zusätzlich werden die Auswirkungen der verschiedenen Stufen von Exhaustion aufgeführt. Halte ich für absolut nützlich, denn das sind tatsächlich Dinge, die in meinen Augen häufig am Tisch auftreten und so als Informationen direkt vorliegen.
Panel rechts Mitte (2. Hälfte): Übersichtliche Tabellen für Schwierigkeitsgrade, Cover-Regeln, Obscured Areas, Lichtverhältnisse. Daumen hoch dafür, denn dies sind die kleinen Dinge, die man gerne einbaut, wenn man sie vorliegen hat…oder weglässt, wenn man keine Lust hat im Regelwerk zu suchen. Eine Tabelle mit den Skills und den dazugehörigen Abilities rundet dieses Panel ab, wobei ich diese Tabelle als eher überflüssig ansehe, weil jeder Spieler dies auf seinem Charakterbogen stehen hat. Hätte evtl. für andere Dinge besser genutzt werden können.
Panel rechts außen: Travel Pace? Check. Encounter Distance? Check. Damage by Level? Öhm…ich habe ehrlich gesagt nicht wirklich verstanden, warum es diese Tabelle braucht. Aufgeteilt in die 3 Kategorien Setback, Dangerous und Deadly werden Würfelanzahlen je nach Level aufgelistet. Hm, ich dachte, das überlegt man sich vorher bzw. hofft auf ein richtiges Challenge Rating aus dem Monster Manual…
Die letzten beiden Tabellen tragen die Überschriften „Something happens!“ und „Quick Finds“. Grundsätzlich ganz nett, wenn man mal einen spontanen Einfall braucht, aber auch hier wieder die Frage: Gibt es nichts regeltechnisch Wichtigeres, was man dort hätte hinpacken können? Ich behaupte einfach mal: Doch, gibt es!
Fazit:Ca. 12,95 € sind nicht wirklich die Welt und nett aussehen tut er auch. Er enthält einige nützliche Informationen, aber eben auch viele, die eigentlich nur Platz wegnehmen für Regeldinge, die eben nicht dort draufstehen, es aber sollten. Kaufempfehlung? Mit Abstrichen schon, wenn man einen benötigt/haben möchte und nicht selber basteln will. Ich würde ihn wahrscheinlich selbst weiter modifizieren, z. B. mit Post-Ist.
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